Interview mit Klaus Schneeberger
Die Bezirksblätter führten das erste Gespräch mit dem neuen VP-Bürgermeisterkandidaten.
BB: Sie haben ja auch im Land eine nicht unwesentlich politische Rolle, sind Klubchef der NÖVP. Haben Sie sich mit Landeshauptmann Pröll abgesprochen, wie hat er reagiert?
Schneeberger: "Wer mein Verhältnis mit Erwin Pröll kennt, weiß, dass dies selbstverständlich mit ihm abgestimmt ist. Er kennt auch die Stimmung in dieser Stadt, ist ja ab und zu hier und hat mich in meinen Überlegungen bestätigt."
Man hat ja bereits in früheren Wahlen einige Städte politisch umdrehen können (etwa stellt Neunkirchen trotz SPÖ-Mehrheit einen VP-Bürgermeister, Anm. d. Red.), spielte eine derartige Überlegung für Wiener Neustadt auch mit?
"Sicher ist es schön, wenn man politische Erfolge hat und Städte, speziell Städte, auch politisch anders orientieren lässt. Das ist natürlich auch eine Motivation."
Wie sehen Sie Ihre "Doppelfunktion" Land/Wr. Neustadt-Kandidat bei einem konkreten Beispiel: von der SPÖ angeregter Stadionbau in Wr. Neustadt?
"Beim Stadion habe ich sofort wie das Thema neu aufgekommen ist, mit Landeshauptmann Pröll und Landesrätin Bohuslav klar gemacht, Wr. Neustadt bekommt vom Land für ein Fußballstadion ein Drittel. Das ist unüblich und wir gehen sogar einen Schritt weiter und unsere Zusage des Drittels bleibt trotz Absage des Bundes. Nur gehören jetzt einmal die entsprechenden Pläne und Voraussetzungen der Landesrätin gezeigt. Man hat bis heute überhaupt noch nichts gesehen. Man daher noch nicht über Details reden, aber unsere Zusage, ein Drittel zu zahlen, pickt."
Kann da ein Schneeberger vom Bund auch noch was herausholen?
"Da muss ich wirklich sagen, da überfordert man mich, denn das ist Kompetenz des Sozialdemokraten Herrn Klug (MInister für Sport, Anm. der Red.). Ich kann meine Leute überzeugen, aber ich tu mir schwer bei den anderen."
Skeptiker meinten, "Na hoffentlich ist Schneebergers Kandidatur nicht ein Stronach-Dejavu", er kommt, macht einen Wahlkampf mit Pauken und Trompeten und dann geht er wieder.
"Wer mich kennt, ich bin sehr hartnäckig und eines nehme ich für mich in Anspruch: Ich bin 40 Jahre in der Politik, meine Handschlagqualität war immer da und ist auch jetzt da."
Zum Schluß noch etwas Privates: Zuhause wird es über Ihre Entscheidung ja nicht nur Jubel gegeben haben...
"Das ist richtig. Wie ich das erste Mal meine Familie mit dieser Idee konfrontiert habe, war blankes Entsetzen. Mittlerweile haben meine Frau und meine Kinder es mitbekommen, dass das für mich wirklich ein Herzenswunsch ist, in dieser Stadt, in der ich noch lange Leben will, eine positive Bewegung herbeizuführen."
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