Hotel Wienerwald

Leerstände recyceln statt neuen Boden versiegeln

Grüner Landtagsabgeordneter Dominic Hörlezeder und die Grünen Eichgraben: Leerstand recyceln statt neuen Boden versiegeln! Seit 8 Jahren steht das ehemalige Hotel Wienerwald in Eichgraben leer.

EICHGRABEN. Es gibt einiges, was angedacht wird, das es in Eichgraben umgesetzt werden soll. Darunter unter anderem Startwohnungen für junge Menschen, ein Co-Working-Space mit gemeinschaftlich genutzten Arbeitsräumen bzw. als Kreativitätshub und ein Zentrum für medizinische und weitere therapeutische Angebote.

"Offensichtlich ist es für die aktuellen Eigentümer attraktiver, mit der Wertsteigerung des Gebäudes zu spekulieren als in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Nutzungsmöglichkeiten zu finden.“,

 so Elisabeth Götze, Abgeordnete zum Nationalrat und Sprecherin der Grünen Eichgraben. "Dass ein solches Potenzial mitten im Ort nicht genützt wird und seit fast einem Jahrzehnt das Ortsbild im negativen Sinne prägt, liegt auch an der Gemeinde und am Land Niederösterreich“, so Götze.

Bürgermeisterstatement

Der Bürgermeister der Gemeinde Eichgraben, Georg Ockermüller, sagt dazu allerdings: "Das Objekt befindet sich im Privatbesitz und die Gemeinde ist im ständigen Austausch mit dem Eigentümer. Die Behauptung der Grünen Nationalrätin und Gemeinderätin Götze, dass die Gemeinde „mitverantwortlich“ für die Situation sei, ist falsch." Seinen Angaben nach betreiben die Eigentümer ein Bauunternehmen und wollten ursprünglich Wohnungen errichten. Allerdings sei dies aufgrund der derzeitigen Widmung nicht möglich.

"Der Gemeinderat hatte in der vergangenen Periode einstimmig und damit auch unter Zustimmung eben dieser Grünen Gemeinderätin, die damals auch Vizebürgermeisterin war, einen Beschluss gefasst, dass an dem Standort Huttenstraße zuerst ein Hotelbetrieb umgesetzt werden muss, bevor für den zweiten Teil in der Hauptstraße über eine Widmungsänderung für Wohnbau nachgedacht wird.",

gibt Ockermüller an. 

Die Eigentümer hatten aufgrund der Umstände einen Verkauf bereits in Erwägung gezogen. "Leider liegt der gewünschte Verkaufspreis deutlich über dem von der Gemeinde gebotenen Betrag. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen, aber von Seiten der Eigentümer gibt es die Zusage, an die Gemeinde verkaufen zu wollen.", sagt der Bürgemeister. Er selbst habe bereits viel Zeit und Energie in das Thema investiert. 

Lantagsabgeordneter Dominic Hörlezeder vor Ort

Der Grüne Landtagsabgeordnete Dominic Hörlezeder, der sich vor Ort ein Bild gemacht hat gibt an: „Wir benötigen hier unbedingt ein vernünftiges Leerstandsmanagement und neue gesetzliche Rahmenbedingungen. Leerstehende Gewerbe- und Wohngebäude wie in Eichgraben bieten eine große Chance für nachhaltigen Bodenschutz. Leerstand wiederzuverwerten – ihn zu „recyceln“ – und damit neue Bodenversiegelung zu verhindern, ist daher ein Instrument zur Reduktion des Flächenverbrauches."

Er sagt dazu außerdem, dass die Gemeinden hier entsprechend vom Land Niederösterreich unterstützt werden müssen, damit derartige leerstehende Gebäude oder Flächen in Eichgraben, welche nicht im eigentlichen Sinne genutzt und zunehmend verwahrlosen, einer neuen Nutzung zugeführt werden können.

"Es liegt nun am Land Niederösterreich, unsere geforderten Rahmenbedingungen für die Gemeinden zu beschließen: ein Vorkaufsrecht für die Gemeinden bei Nichtnutzung derartiger Gebäude und eine Leerstandsabgabe bei gewerblichen Gebäuden und Wohnbauten ab einem durchgehenden Leerstand von sechs Monaten.“,

so Hörlezeder. 

Bürgermeister Ockermüller spricht sich stark gegen einen Eingriff in den Privateigentum in Eichgraben aus: "Offensichtlich will man hier mit Leerstandsabgaben, oder wie die Grünen es nennen, „Leerstandsmanagement“ die Basis für mögliche zukünftige Enteignungen bei Leerständen schaffen. Ich konzentriere mich gemeinsam mit meinem Team weiterhin darauf, Gespräche mit den Eigentümern zu führen und eine gute Lösung für Eichgraben zu erwirken."

Von den anderen Parteien ist leider kein Statement vor Redaktionsschluss eingelangt. 

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