"Schwächung für Landgemeinde"
Aus für Polizeiposten im Lavanttal: Bürgermeister fürchtet um den ländlichen Raum.
eva-maria.peham@woche.at
LAVANTTAL. Reichenfels und St. Stefan im Lavanttal sind zwei der insgesamt 22 Kärntner Polizeiposten, die von einer Schließung betroffen sind. Der Reichenfelser Bürgermeister Manfred Führer (ÖVP) sieht dadurch den ländlichen Raum massiv und nachhaltig gefährdet.
Infrastruktur schwindet
"In unserer Gemeinde gibt es noch zwei Banken, ein Kaufhaus, eine Bäckerei und eine Tankstelle als Postpartner", erklärt Führer. Die Schließung des Polizeipostens schwäche Reichenfels. "Immerhin kaufen auch die Polizisten bei uns ein, leben sozusagen hier. Durch die Postenschließung fällt auch das weg", so Führer. Im Beschluss der Postenschließung sieht er vor allem "einen Widerspruch. Einerseits will der Bund den ländlichen Raum stärken, andererseits sperrt er eine öffentliche Einrichtung nach der anderen zu. Zuerst die Post, dann die Polizei und irgendwann verlieren wir vielleicht die Gemeinde", zeigt sich Führer besorgt. Die weitere Nutzung der Räumlichkeiten des Reichenfelser Polizeipostens, sollte die Schließung tatsächlich wie geplant im Juli, erfolgen, sei allerdings nicht Sache der Geimeinde: "Der Posten ist in einem Privathaus untergebracht", sagt Führer. Auch Wolfsbergs Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz (SPÖ) zeigt sich verärgert über die Schließung der Polizeiinspektion St. Stefan.
Schließung als Widerspruch
"Der Protest von uns Bürgermeistern bleibt aufrecht. Beim Polizeigipfel mit Landeshauptmann Peter Kaiser wurde ein Protestmarsch der Bürgermeister nach Wien als letzte Maßnahme beschlossen, denn die Hoffnung stirbt zuletzt", sagt Schlagholz.
ZUR SACHE:
Die Polizeiposten St. Stefan und Reichenfels befinden sich in Privat-, nicht in gemeindeeigenen Gebäuden.
Zwölf Polizisten im Tal sind vom Posten-Aus betroffen.
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