Serie
Als der Kamp über die Ufer trat
Im dritten Teil unserer Serie "Kamp – Lebensader der Region" widmen wir uns dem historischen Hochwasser im Jahr 2002.
BEZIRK ZWETTL (bs). Im August 2002 stand die Welt für die Zwettler still. Sie mussten mit extremen Wassermassen kämpfen - der Kamp trat großteils über die Ufer und setzte etwa in der Stadt Zwettl ganze Ortsteile unter Wasser. So waren etwa der Oberhof oder die Syrnau besonders schwer betroffen.
Die Wassermassen erreichten damals aber auch die Untere Landstraße in Zwettl und setzten ein Autohaus, Cafés und Restaurants ebenso unter Wasser wie die Stadtgemeinde Zwettl selbst.
Vorwarnung utopisch
Hobby-Meteorologen, die das Jahrtausendereignis vorausgesagt hatten, wurden naturgemäß erst dann gänzlich ernst genommen, als die Wassermassen längst in den Geschäftsräumlichkeiten und Wohnzimmern angekommen waren.
Die Einsatzkräfte standen im Dauereinsatz und konnten vielerorts nur noch die notwendigsten Aufgaben, wie etwa Menschenrettungen, durchführen. Gegen die Wassermassen musste man den Kampf bald aufgeben. Die Zeit danach war von Aufräumarbeiten und teilweise Ausbauten und Erneuerungen entlang des Kamps geprägt. So wurde etwa der Verbau Richtung Stift Zwettl erhöht und ausgebaut.
Wissenschafter des Instituts für Hydraulik, Gewässerkunde und Wasserwirtschaft an der Technischen Universität Wien haben das Hochwasser vom August 2002 analysiert und unter anderem Folgendes festgestellt: Der höchste jemals gemessene Niederschlagswert pro Tag lag für Zwettl (im Jahr 1903) bei 92 Millimeter. Diese Menge wurde in den Augusttagen 2002 um etwa 70 Prozent überschritten. Zur Zeit der höchsten Niederschläge am 6., 7. und 8. August fielen nämlich bis zu 158 Millimeter pro Tag.
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