Jahresrückblick März 2022
Großbrand am Truppenübungsplatz Allentsteig ausgebrochen (+Video)
+++ Update zum Sonntag: Rund 400 Hektar Land zerstört, zwei Brandherde bleiben +++
Chronologie der Ereignisse
ALLENTSTEIG. Am Samstagvormittag, 26. März 2022, ist am Truppenübungsplatz Allentsteig ein Großbrand ausgebrochen.
Aufgrund der extremen Trockenheit wurden zahlreiche umliegende Feuerwehren zum Einsatz gerufen – um den Brand zu löschen und im Vorfeld des Brandherdes ausgetrocknete Wiesen und Wälder unter Wasser zu setzen.
Feuerwehren im Einsatz: Stift Zwettl, Zwettl-Stadt, Franzen, Schmerbach, Altpölla, Neupölla, Wegscheid, Göpfritz/Wild, Tiefenbach, Peygarten-Ottenstein, Gerotten, Großhaslau, Rudmanns, Marbach/Felde, Marbach/Walde, Hörmanns, Germanns.
Offizielle Stellungnahme des TÜPl-Kommandos:
"Am 26.3.2022 um 10.45 Uhr ist durch ein Scharfschießen der Artillerie ein Flurbrand im Bereich Kühbach am TÜPl A durch eine Sprenggranate ausgebrochen. Das Scharfschießen wurde sofort eingestellt, und der Brandschutzzug des TÜPl A versuchte mit dem splittergeschützten Löschfahrzeug den Brand einzudämmen. Dieser Versuch scheiterte vorerst. Der Brand weitete sich in südwestliche Richtung auf den Bereich Niederplöttbach aus, und griff auch auf ein Waldstück über. Aufgrund der Gefährdung durch Blindgänger kann in diesem Bereich nicht mit herkömmlichen Löschfahrzeugen gelöscht werden.
Zivile Feuerwehren aus den Bezirken Zwettl und Krems Land, sowie Rettungskräfte aus Zwettl und Allentsteig wurden alarmiert.
Die eingesetzten Feuerwehren errichten derzeit einen Wassergürtel um den Brand an einer Verteidigungslinie ostwärts des in Brand stehenden Waldstückes zum Stehen zu bringen.
Derzeit sind folgenden Kräfte im Einsatz:
Vom TÜPl A der Brandschutzzug, der Absperrzug und die Wachgruppe Sperrgebiet zur Lotsung der ziv. Einsatzkräfte. Insgesamt unterstützen 16 Freiwillige Feuerwehren aus den Bezirken ZWETTL und KREMS/Land mit 170 Mann die Löscharbeiten. Rettungskräfte aus Allentsteig und Zwettl stehen zur Versorgung der Helfer bereit. Hervorragend funktioniert die Unterstützung der Feuerwehren durch Landwirte, die zusätzliches Wasser mit Güllefässern herantransportieren.
Das Schießvorhaben diente der Einsatzvorbereitung der Soldaten und fand unter entsprechenden Einschränkungen und besonderen Sicherheitsvorkehrungen aufgrund der herrschenden Waldbrandgefahr statt. Bislang sind keine Personen zu Schaden gekommen.
Zahlreiche Bedienstete des Bundesheeres sind sowohl beim Militär als auch in den Freiwilligen Feuerwehren im Brandschutz tätig. In Kooperation mit dem Landesfeuerwehrverband NÖ haben sich bereits einige Bedienstete des Brandschutzzuges TÜPl A einer Waldbrandausbildung unterzogen."
UPDATE, Samstag, 26. März, 20:30 Uhr
Kein Löschhubschrauber-Einsatz wegen hoher Blindgänger-Explosionsgefahr
Dietmar Butschell, S1 & Offizier für Öffentlichkeitsarbeit, klärt auf BezirksBlätter-Anfrage am Samstagabend auf:
BezirksBlätter: Sind Lösch-Hubschrauber des Innenministeriums oder Bundesheeres oder einer anderen Einrichtung im Einsatz?
"Nein. Der Brand befindet sich im blindgängergefährdeten Raum. Daher ergibt sich eine Gefährdung auch nach oben."
In welchem Einklang steht die Scharfschießübung mit der von der Bezirkshauptmannschaft Zwettl ausgerufenen Waldbrandverordnung?
"Die Schießausbildung dient der Einsatzvorbereitung. Aufgrund der Waldbrandgefahr finden diese unter Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen statt (z.B. Verbot bestimmter Munitionsarten und Einschränkung auf bestimmte Zielräume).
Welche Truppen waren beim Scharfschießen beteiligt? Deutsche Einheiten?
"Das AAB4 hat im Rahmen einer Ausbildungskooperation mit dem Artilleriebataillon 131 aus WEIDEN, BAYERN eine zweiwöchige Übung am Truppenübungsplatz Allentsteig."
Wer übernimmt die Kosten für die Löscharbeiten und in welcher Höhe werden diese schätzungsweise ausfallen?
"Dazu kann ich derzeit keine Antwort geben."
UPDATE, Samstag, 26. März, 21:10 Uhr:
Aktuell sind 19 Feuerwehren mit über 220 Mann im Einsatz – mittlerweile werden auch immer mehr Feuerwehren angefordert. Am morgigen Sonntag ist damit zu rechnen, dass weitere neue Einsatzkräfte, zur Ablöse anrücken müssen.
UPDATE, Sonntag, 27. März, 9:30 Uhr:
Im Laufe der Nacht konnten laut Butschell die Feuerwehrkräfte reduziert werden. "Jetzt wird beobachtet, ob die in der Nacht vorbereitete Auffanglinie halten wird. Das Feuer bewegt sich auf einer Länge von etwa drei Kilometer langsam auf diese Auffanglinie zu." Laut Butschell sind bislang rund 400 Hektar Land zerstört worden.
UPDATE, Sonntag, 27. März, 20 Uhr:
Im Laufe des Tages wurde das Feuer zurückgedrängt und löschte vielerorts aus. Dennoch bleiben zwei Brandherde, die laut Bundesheer noch beobachtet werden.
Hinweis der Redaktion: Der Artikel wird laufend aktualisiert!
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