„Achtung Lebensgefahr“
Initiative „Wolfstopp“ stellt Warntafeln auf

Anita Herzog, Franz Einfalt, Alexander Schnabel, Hubert Keyl und Gerhard Fallent bei der Montage des ersten Warnschildes. | Foto: cf
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Heißes Thema: Immer wieder kommt es zu Wolfssichtungen im Waldviertel. Der Bezirk Zwettl ist hier ein besonderer Hot-Spot. Die Initiative „Wolfstopp“ aus Langschlag stellt nun Warnschilder für Nutztierhalter bereit. Diese sollen im Falle einer aufgeschreckten Herde für ein vermindertes Haftungsrisiko der Landwirten sorgen.

BEZIRK ZWETTL. Der Verein „Wolfstopp“ befürchtet, dass durch die immer stärker werdende Präsenz des Wolfes Nutztiere verstärkt panisches Verhalten an den Tag legen. Besonders die Haftung der Nutztierhalter beschäftigt die Initiative: Sollte eine in Panik geratene Rinderherde in einem Wolfsgebiet Weidezäune durchbrechen und so auf öffentliche oder private Straßen und Wege gelangen, haftet der Halter. Deshalb stellt der Langschläger Verein nun Warntafeln mit der Aufschrift: „Wolfsgebiet - Achtung Lebensgefahr - Begehen auf eigene Gefahr“ zur Verfügung.

Diese Warnschilder sollen das Haftungsrisiko für Nutztierhalter verringern. | Foto: cf
  • Diese Warnschilder sollen das Haftungsrisiko für Nutztierhalter verringern.
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FPÖ sponsert Tafeln

Die blau umrandeten Warnschilder mit dem Wolfskopf darauf werden von der Freiheitlichen Partei gesponsert. Die Initiative stellt die Tafeln kostenfrei für alle Nutztierhalter zur Verfügung - und das österreichweit. Die ersten Schilder stehen bereits - und zwar an markanten Stellen des Bären-Trails, des Reitweges, des Weitwanderweges E6 sowie der Mountainbikestrecke auf dem Grundstück einer vom Wolf betroffenen Landwirtin. Der freiheitliche Landtagsabgeordnete Hubert Keyl bezeichnet die Schilder als richtigen Schritt. Es könne laut ihm nicht sein, dass sich die „Gesellschaft am Landwirt abputzt“. Für seinen Parteikollegen Alexander Schnabel, ebenfalls NÖ-Landtagsabgeordneter, geht die auf EU-Ebene diskutierte Senkung des Schutzstatus des Wolfes zu langsam voran. Man müsse „schnell handeln“ und eine unbürokratische Bejagung ermöglichen.

Wie soll mit dem Wolf umgegangen werden?

Mehrere Angriffe in Rammelhof

Anita Herzog aus Rammelhof (Arbesbach) ist Bio-Bäuerin - dementsprechend sind ihre Tiere viel auf der Weide unterwegs. Sie erzählt beim Aufstellen des Schildes auf ihrem Grundstück von ihren Begegnungen mit dem Wolf. Ihre Tiere wurden im August 2019 von einem Wolf attackiert - am 9. Oktober des Vorjahres erfolgte ein zweiter Angriff auf ihre Rinder. „Ich habe am ganzen Körper gezittert“, so die Landwirtin über den Vorfall. Fast die gesamte Nachbarschaft hat bereits Bekanntschaft mit dem Wolf gemacht. Nur zwei Tage vor dem Vorfall auf der Weide von Anita Herzog, wurden mehrere Schafe von Landwirtin Renate Pilz gerissen. 

Die FPÖ sponsert die Schilder für die Initiative.  | Foto: cf
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Schilder sollen Haftungsrisiko für Bauern verringern

Für Gerhard Fallent, Obmann der „Wolfstopp“-Initiative sind die Schilder ein wichtiger Schritt dahin, den Landwirten ein Stück weit Sicherheit zu geben:

„Durch die Warntafeln sowie einer Weidetierhaltung im Sinne einer guten landwirtschaftlichen Praxis wird seitens der Nutztierhalter der geforderten Sorgfaltspflicht bestmöglich nachgekommen.“

Durch die Schilder sei demnach das Haftungsrisiko für die Tierhalter verringert. 

EU-Kommision noch beschäftigt

Erst im vergangenen Dezember hat die EU-Kommission angekündigt, den Schutzstatus des Wolfes senken zu wollen. Das Berner Artenschutz-Übereinkommen soll diesbezüglich geändert werden. Sobald diese Änderung in Kraft tritt, soll die entsprechende EU-FFH-Richtlinie geändert und angepasst werden. Dadurch sollte der Wolf leichter reguliert werden dürfen.

„Das haben wir lange gefordert, denn der Wolf ist längst nicht mehr vom Aussterben bedroht, aber er bedroht Nutztiere und die Alm- und Weidewirtschaft. Er muss daher rasch vertrieben, vergrämt oder auch entnommen, also abgeschossen werden dürfen“

, kommentierte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). Die Sicherheit der Menschen stehe laut ihm im Vordergrund, weswegen notwendige Maßnahmen unkompliziert und rasch erfolgen sollten. Der Rat der EU muss nun noch über den Vorschlag beraten und abstimmen.

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