Kirchenmusik trifft höfische Kammermusik

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STIFT ZWETTL. „Im schnelllebigen Konzertbetrieb bilden sie eine wohltuende Ausnahme und bieten neben den beeindruckenden örtlichen Voraussetzungen ein ideales Konzertklima“ – so resümierte Ludwig Güttler nach den Internationalen Konzerttage Stift Zwettl 2013. Bereits zum fünften Mal fand im vergangenen Jahr dieses sommerliche Festival statt, das der Dresdner Trompeter, Dirigent und Forscher initiiert hatte. Den künstlerischen Leiter reizte von Anbeginn die Vorstellung, den 1732 fertig gestellten, wunderbaren barocken Bibliothekssaal mit seinen Original-Fresken mit dafür geeigneten instrumentalen Kompositionen zum Klingen zu bringen. Auch dank der Mitarbeiter des Stifts wurde aus dieser Idee Realität und mehr als nur ein Ersatz für das Orgelfest, das infolge der Bauarbeiten an der Stiftskirche ab 2009 nicht mehr stattfinden konnte.
Die Wiedereröffnung der Stiftskirche im vergangenen Spätsommer bedeutete nach dieser Entwicklung also nicht das Ende der Internationalen Konzerttage im Stift Zwettl, sondern deren räumliche und inhaltliche Aufwertung. Die Programme werden nun noch vielfältiger, sowohl was die Epochen als auch die regionale Herkunft der Werke anbelangt. Unmittelbar nach dem Festkonzert in der Stiftskirche am 14. September 2013 äußerte sich Ludwig Güttler zu seinen Eindrücken als Interpret und sprach von einer vollkommenen Verschmelzung von Ort und Musik. In dieser Konsequenz sei es „außerordentlich wichtig, diesen Raum in seiner Bedeutung und Erlebnisfähigkeit im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Spitzenwerke der europäischen Kirchenmusik, Vertonungen der Messe, des Te Deum, Magnificat und Requiem gehören in die Stiftskirche“, sagt Güttler.
Zum Höhepunkt und Abschluss der diesjährigen Internationalen Konzerttage Stift Zwettl am 6. Juli 2014 wird dieser Gedanke erstmals umgesetzt – mit Antonio Vivaldis „Magnificat“ in g-Moll RV 611. Zwei Konzerte in der Stiftskirche bilden den Rahmen, denn schon die „Virtuose Kammermusik“ zur Eröffnung am 28. Juni findet in dem in neuem Glanz erstrahlenden Kirchenbau statt. Dabei sind instrumentale Raritäten zu hören, musiziert von Solisten der Virtuosi Saxoniae mit Ludwig Güttler als Solisten und Leiter. Elisabeth Ullmann wird die von Johann Ignaz Egedacher 1731 vollendete Orgel auf der Westempore zum Klingen bringen. Während der Kirchensanierung in den Jahren 2009 bis 2013 musste das Instrument (wie auch die zweite wertvolle Orgel) staubdicht verpackt werden.
Je zwei Konzerte in der Stiftskirche und in der Bibliothek sowie ein Konzert im Festsaal machen den Besuchern der Internationalen Konzerttage ein wahrlich üppiges Angebot. Die musikalische Palette reicht von der Orgelkunst des Frühbarocks über Sonaten und Konzerte aus dem 17. und 18. Jahrhundert bis zu Vokalmusik der Gegenwart. Die Virtuosi Saxoniae in Solistenbesetzung stellen das Residenzorchester, das bereits in den ersten fünf Jahrgängen der Konzerttage in Zwettl für Begeisterung sorgte. Hinzu treten diesmal die vielfach gefeierten Wiener Instrumentalsolisten. Ihr Auftritt unter dem Titel „Das höfische Konzert“ am 29. Juni enthält unter anderem Musik der komponierfreudigen Regenten Kaiser Leopold I. und Friedrich II. Die solistisch agierenden Sängerinnen und Sänger des Ensemble 15.21 aus Wien schlagen im Matineekonzert „Zeit und Ewigkeit“ einen weiten und doch thematisch schlüssigen Bogen von der Renaissance bis in die Gegenwart.
Dass die „Musik in der Bibliothek“ auch mit der Wiedereinweihung der Stiftskirche weiterlebt, zeigt das Programm „Festliche Kammermusik“ am 5. Juli. Zu hören ist barocke Konzertkunst auf höchstem Niveau – in Gestalt von Meisterwerken Händels, Bachs und Telemanns. „Wenn die Kirche selbst wieder in den Dienst genommen ist und dort die Musik wieder erklingen wird, lassen beide Räume – Stiftskirche und Stiftsbibliothek, durch ihren Kontrast zueinander eine weitere Vertiefung des musikalischen Erlebens erwarten“, sagt Ludwig Güttlers und freut sich mit alle Zuhörern auf den bevorstehenden 6. Jahrgang der Internationalen Konzerttage Stift Zwettl.

Internationale Konzerttage Stift Zwettl
Künstlerische Leitung: Ludwig Güttler
28./29. Juni, 5./6. Juli 2014
In Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Stadtgemeinde Zwettl
Reservierung: Stift Zwettl (Herr Bretterbauer):
T: +43 (0)2822/202 02-57,
manfred.bretterbauer@stift-zwettl.at
NÖ Landesreisebüro, 1010 Wien, Am Hof 5
T: +43 (0)1/53402-67522
tickets@nolreisen.com
http://www.stift-zwettl.at

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