Landesgericht Krems
Patscherter Versicherungsbetrug flog sofort auf
Der 29-jährige Arbeiter aus dem Bezirk Zwettl war am Kremser Landesgericht ein Häufchen Elend. Er musste sich wegen falscher Zeugenaussage, Vortäuschung einer Straftat und schweren Betrugs verantworten.
Beschädigter Koffer
Nach einem Urlaub in Hurghada, Ägypten, im Sommer 2022 war ihm „eine saublöde Idee“ gekommen. Sein Koffer war beim Rückflug schwer beschädigt worden, eine Reiseversicherung hatte er zuvor abgeschlossen. Deshalb meldete er beim Reisebüro, dass ihm aus seinem Gepäck ein Mobiltelefon Marke iPhone, ein Tablet Marke iPad und eine Uhr Marke Tommy Hilfiger im Gesamtwert von 1852 Euro gestohlen worden waren.
Anzeige nötig
Das Reisebüro teilte ihm mit, dass er für die Entschädigung durch die Reiseversicherung eine polizeiliche Anzeige benötige. Deshalb ging der Beschuldigte zur Polizei und erstattete Diebstahlsanzeige. Diese übermittelte er der Reiseversicherung.
Schlechtes Gewissen
Tags darauf packte ihn das schlechte Gewissen und er wollte die Diebstahlsmeldung zurücknehmen, doch es war zu spät. Die Polizei holte ihn zur Einvernahme, er gestand die fingierte Meldung. Seine Verlobte sagte als Zeugin aus, dass er ihr zwar bei der Heimreise von seinem Vorhaben erzählt habe, sie hätte jedoch nicht geglaubt, dass er das durchziehe. „Er ist einfach nicht der Typ dafür“, gab sie an.
Tränen
Der Beschuldigte brach in Tränen aus und meinte, „ich war immer ehrlich, ich wollte, ich könnte die Blödheit ungeschehen machen, ich habe mein Leben versaut“. Ob der Reue und der Unbescholtenheit des 29-Jährigen vertagte die Richterin die Verhandlung mit einer Geldbuße von 2000 Euro und Pauschalkosten von 150 Euro für den Angeklagten mittels Diversion auf unbestimmte Zeit. -Kurt Berger
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