Streit um Hundstrümmerl

Mieterin kann Gemeinschaftsgarten nicht benutzen, Vermieter kontert

ZWETTL (bs). Berta Rothgangl ist Mieterin in der Wohnhausanlage der WAV (Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft „Waldviertel“) in der Kesselbodengasse in Zwettl.
Seit einigen Jahren ist ihr nach eigenen Angaben jedoch der Zutritt zum Gemeinschaftsgarten verwehrt. Grund dafür sind "unzählige Hundstrümmerl", wie die Betroffene den Bezirksblättern berichtet. Dazu kommt natürlich die Geruchsbelästigung im Sommer, die laut Berta Rothgangl unerträglich sei. In der Hausordnung, die sie den Bezirksblättern bei ihrem Besuch in der Redaktion vorlegt, ist eindeutig festgehalten, dass der Gemeinschaftsgarten in jedem Fall sauber zu halten sei. "Somit sollte es das Problem eigentlich gar nicht geben", seufzt Rothgangl.
WAV-Direktor Manfred Damberger teilt auf Anfrage zur Problematik schriftlich mit: "Das Thema Haltung von Tieren in einem Mehrfamilienwohnhaus beschäftigt Land auf, Land ab sämtliche Hausverwaltungen. Die WAV hat diesbezüglich einen moderaten Zugang und erlaubt Mietern und Mieterinnen von Wohnhäusern die Haltung von Tieren, solange keine schwerwiegenden Beeinträchtigungen damit verbunden sind. Speziell in Wohnhausanlagen mit dem Titel ‚betreutes Wohnen‘ sind Tiere für ältere Menschen ein lebenswichtiger Begleiter. Ja, es ist uns bekannt, dass es in dieser Anlage gelegentlich auch dazu kommt, dass Exkremente von Hunden festgestellt werden, diese jedoch recht unbürokratisch und schnell durch die Mitarbeiter der Hausbetreuung der WAV wieder entfernt werden, ohne zu prüfen, ob es sich dabei um Hunde der Anlage oder um externe Hunde handelt. Die WAV ist, wie Sie aus dieser Schilderung er-sehen können, laufend bemüht, die Bedürfnisse aller Bewohner zufriedenzustellen."
Für Berta Rothgangl stellt diese Reaktion der WAV eine Verhöhnung dar: "Ich werde mich an meinen Rechtsanwalt wenden müssen." Ein Ende des Streits um die Hundstrümmerl scheint also nicht in Sicht.