Natur
Wie sich der Biber am Kamp auswirkt

- Das Diplomarbeitsteam bei der Kartierung von Biberspuren unterhalb der Staumauer Dobra am Kamp (v.l.): Diplomarbeitsbetreuer Peter Böhm, Christian Humer, Lukas Seitl, Biberbeauftragter Ronald Knapp und Gerhard Käfel.
- Foto: HLUW Yspertal
- hochgeladen von Daniel Schmidt
An der Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft in Yspertal starten die vierten Klassen wieder mit der Bearbeitung ihrer Themen für die Diplomarbeit. Eine dieser Arbeiten befasst sich heuer mit der Biberpopulation am Kamp und dessen möglichen Auswirkungen auf Mensch und Natur.
KRUMAU. So wie zahlreiche andere Tierarten auch, wurde der Biber in der Vergangenheit in unserem Land ausgerottet. Schon Ende des 19. Jahrhunderts verschwand er vollständig durch menschliche Übernutzung aus der Region. Seit 1970 breitet er sich allerdings wieder aus und ist durch seinen Schutzstatus in vielen Gegenden Österreichs heimisch geworden, nicht immer zur Freude des Menschen. Denn der Biber kann durch seine Lebensweise ganze Landschaften verändern.
Dem Biber auf der Spur
Lukas Seitl und Christian Humer von der HLUW Yspertal wollen mit ihrer Arbeit die Lebensweise des Bibers untersuchen und seinen Ruf verbessern. Dafür kartieren sie als Vorbereitung ihrer Arbeit einige Reviere am Kamp bei Krumau. Unterstützung erhalten sie dabei von Gerhard Käfel, Abteilung Wasserwirtschaft des Amtes der NÖ Landesregierung und dem Biberexperten Ronald Knapp. Er ist nicht nur Biberbeauftragter des Landes NÖ, sondern selbst Absolvent der HLUW.
Daten erfassen, um Auswirkungen zu beobachten
Im Zuge ihrer Arbeit lernen die beiden Schüler alle möglichen Spuren und Hinweise auf den Biber in der Landschaft zu lesen. Sie erheben Fraßspuren, Biberwechsel, Baue, Totholzmengen und Dämme. Daraus wollen sie nicht nur auf die Anzahl der Reviere im Gebiet schließen, sondern auch untersuchen, inwiefern der Biber die Vegetation im Gebiet verändert, und welche Auswirkungen die Tiere auf menschliche Nutzungen haben können.
Besseres Verständnis für ökologische Zusammenhänge
„Wir denken, dass der Biber auch positive Auswirkungen haben kann. Durch seine Staue wird zum Beispiel Wasser in der Landschaft zurückgehalten. Dies kann in Zeiten verstärkter Trockenheit durch den Klimawandel auch für den Menschen wichtig sein“ zeigt sich Christian Humer überzeugt. Eines ist jedenfalls sicher: Durch ihre intensive Beschäftigung mit ökologischen Zusammenhängen im Rahmen der Diplomarbeit stehen die Chancen gut, dass die beiden zukünftigen Absolventen des Ausbildungszweiges „Wasser- und Kommunalwirtschaft“ der HLUW Yspertal auch nach der Schule zu einer nachhaltigeren Welt beitragen werden.
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