Ab Orange
CoV-Landesrestriktionen treffen Fußballvereine hart
Von Schweiggers bis Zwettl – Fußballspiele wegen Zuschauerverbot abgesagt, Schaden für lokale Wirtschaft
BEZIRK ZWETTL. Zunächst ist man bei Fußball-Landesligist Zwettl von maximal 750 erlaubten Zuschauern ausgegangen - nach zwei Heimspielen durften nur noch 250 die Sportanlage am Edelhof betreten und nun sind die Fußballfans gänzlich ausgeschlossen. Grund dafür sind die geltenden Landesrestriktionen bei oranger Corona-Ampelfarbe, die eben im Bezirk Zwettl aktuell noch immer vorherrscht. Das hatte zur Folge, dass das Heimspiel gegen Kottingbrunn abgesagt bzw. verschoben werden musste.
Die Verantwortlichen des SC Zwettl kommentierten das damals so: "Ein Heimspiel ohne Zuschauer ist für jeden Amateurverein eine immense wirtschaftliche Belastung - ohne Einnahmen kann ein Amateurverein auf Dauer keinen Spielbetrieb finanzieren. Aus diesem Grund wird das Match auf unbestimmte Zeit verschoben - so können wir hoffentlich auch unseren treuen Fans einen Besuch auf unserer Sportanlage zu einem späteren Zeitpunkt ermöglichen."
Ein ähnliches Bild zeichnet sich in vielen anderen Fußballvereinen im Bezirk Zwettl ab. Etwa beim USC Schweiggers. Auch hier wurde etwa das Spiel gegen Amaliendorf abgesagt: "Da auch wir für ein klares Nein zu Geisterspielen stehen, sagen wir in Zukunft jedes Spiel ab, zu dem unsere Fans nicht zugelassen sind."
Wirtschaftliche Folgen
Doch die sportlichen Absagen, haben auch starke wirtschaftliche Folgen. So stellen etwa viele kleine örtliche Fleischer, Bäcker, Lieferanten und Co den kleinen Fußballvereinen ihre Waren zu.
NEOS für Rücknahme
In einer gemeinsamen Pressekonferenz fordern NEOS-Landessprecherin Indra Collini und Werner Vogl vom Niederösterreichischen Fußballverband eine sofortige Rücknahme der Corona-Beschränkungen für Amateursportvereine bei Ampelfarbe Orange.
„Die Vereinskultur in Niederösterreich ist in vielen ländlichen Regionen das Herzstück des gesellschaftlichen Lebens. Dass dieses hohe Gut vom Land mit Füßen getreten wird, finde ich persönlich wirklich erschreckend. Darüber hinaus ist diese Verordnung vollkommen überschießend, denn sie trifft auch Kleinbetriebe hart, für die der örtliche Verein ein lokaler Wirtschaftsfaktor ist“, so Collini, die in der Pressekonferenz aus zahlreichen Schreiben der Sportvereine zitiert hat. Werner Vogl, der für die Hauptgruppe Waldviertel des NÖFV die Perspektive von rund 50 Sportvereinen vertritt, betonte die Wichtigkeit der Vereinskultur für den ländlichen Raum. „Gerade in einer Region wie dem Waldviertel, wo viele junge Menschen der Arbeit wegen in Ballungsräume übersiedeln, bleibt das Engagement im Heimatverein."
Gemeinsam fordern Collini und Vogl die sofortige Rücknahme der Verordnung sowie künftig die Einbeziehung der Vereine.
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