Der Kampf um die Impfnadel
Befürworter und Kritiker von Impfungen nehmen im Bezirksblätter-Gespräch Stellung.
ZWETTL. Grippewelle, Masern-Epidemie, HPV-Virus und mit der ersten Frühlingssonne auch die Zecken. Derzeit sind die Medien voll von Impfempfehlungen. Doch immer mehr Skeptiker vermuten, dass Impfungen mehr schaden als nützen, zum Beispiel Allergien, Krebs oder Alzheimer auslösen können. Tatsache ist: Das Impfen ist ein Milliardengeschäft. In Österreich bezahlt die Kasse für Kinder bis zum zweiten Lebensjahr elf Impfungen, zehn weitere werden empfohlen. Die Bezirksblätter haben sich im Bezirk Zwettl umgehört und mit Befürwortern und Gegnern gesprochen.
So legt ein der Redaktion namentlich bekannter Energetiker aus Zwettl jedem Menschen nahe, sich grundsätzlich mehr zu informieren. "Ich habe mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und werde mich nicht mehr impfen lassen", so der Energetiker im Bezirksblätter-Gespräch. Jedoch wünscht er sich mehr Aufklärung und fragt sich warum so viel Propaganda für das Impfen gemacht werden muss. Vor allem die Inhaltsstoffe der Impfungen, etwa Quecksilber oder Antibiotika, haben den Energetiker dazu gebracht, sich nicht mehr impfen zu lassen. "Jeder Mensch sollte sich mehr Gedanken zu Antibiotika machen, denn in vielen Fällen wären diese gar nicht notwendig", ist er überzeugt.
Info-Kampagnen
In nahezu jeder Arztpraxis finden sich Broschüren mit Impfempfehlungen. So liegt etwa in einer Frauenarztpraxis im Bezirk Zwettl eine "Entscheidungshilfe für Eltern" zur HPV-Impfung (schlimmstes Szenario ist der Gebärmutterhalskrebs) auf dem Präsentierteller. Darin wird von hochrangigen Gesundheitsvertretern die HPV-Impfung, welche in Österreich ab neun Jahren möglich ist, empfohlen – selbst für junge Männer. Und überhaupt könne jeder von der Vierfach-Impfung profitieren, heißt es in der Broschüre.
Dr. Jaros Impf-Befürworter
Aus dem Landesklinikum Zwettl wurde auf Bezirksblätter-Anfrage zur Impfthematik eine ausführliche Stellungnahme des Leiters der Kinderarztabteilung Primar Dr. Zdenek Jaros übermittelt. Darin bekräftigt er: "Ich bin ein klarer Befürworter der im Impfkalender für 2014 empfohlenen Impfungen für Kinder und Jugendliche."
"Nach der Schluckimpfung gegen Rotavirus in der siebenten Lebenswoche folgt nach drei Monaten die kombinierte Sechsfachimpfung gegen Tetanus, Diphtherie,
Keuchhusten, Polio, Hämophilus Influenza B und Hepatitis B", erklärt Jaros.
Auch die Impfungen gegen Pneumokokken, Masern und Feuchtblattern haben sich laut dem Kinderarzt bewährt.
"Die häufigsten Nebenwirkungen bei der Impfung in meiner 30-jährigen Karriere als Kinderarzt waren lokale Rötung und Schwellung beim Einstich mit einer Frequenz von ungefähr einem Prozent der geimpften Kinder, sowie Fieber über 39,5 Grad Celsius in den ersten zwei Tagen", stellt Jaros in der Stellungnahme klar.
Auch im Hinblick auf das Risiko einer Allergie-Entwicklung nach Impfungen sieht der Primar keine Gefahr, denn "auf eine Million verabreichte Dosen entsteht eine einzige akute allergische Reaktion".
"Die Routine-Impfung von Kindern ist notwendig, um das Recht der Kinder auf
Gesundheit zu gewährleisten", so Jaros abschließend.
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