Strittiger Wegebau erhitzt Gemüter
Ohne Begehung: Gemeinde verbreitert asphaltierten Güterweg auf drei Privatgrundstücken.
THAUA (bs). Allentsteigs Bürgermeister Andreas Kramer (ÖVP) muss sich seit vergangener Woche unter anderem von der Familie Dobrovolny aus Thaua 82 schwere Vorwürfe gefallen lassen. Die Gemeinde lässt einen asphaltierten Güterweg in dem Ort verbreitern. An sich keine berichtenswerte Maßnahme. Doch in diesem Fall wurden die Privatgrundstücksbesitzer, welche in etwa 50 Zentimeter ihres Grundstückes auf einer Länge von insgesamt etwa 200 Meter verlieren, nicht informiert. "Es gab keine Begehung, Besprechung oder sonst eine Information", so Friederike Dobrovolny. "Es geht gar nicht um das kleine Stück Grundbesitz, sondern um die Vorgehensweise der Gemeinde und des Bürgermeisters", stellt Walter Dobrovolny klar.
Versprechen nicht eingelöst
Im Juli 2013 wurden die Grundstücksbesitzer in einem Brief der Gemeinde aufgefordert, Bäume an besagter Stelle zu entfernen. Auf Nachfrage von Friederike Dobrovolny wurde ihr damals versichert, dass ohne Begehung nichts unternommen werde.
Schlag auf Schlag
Mitte November überschlugen sich jedoch die Ereignisse. Am Sonntag, 17. November soll sich Bürgermeister Kramer mit einem Landwirt, der um die Verbreiterung angesucht hat, vor Ort getroffen und die Maßnahme scheinbar beschlossen haben. Bereits am nächsten Tag rückten Bagger und Lastkraftwagen einer beauftragten Baufirma an. Am Dienstag wollte der Amtsdirektor der Stadtgemeinde Allentsteig, Andreas Nachbargauer, mit einer nachträglichen Begehung noch retten, was nicht mehr zu retten war. "Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen", so die Dobrovolnys.
"Gefahr in Verzug"
Andreas Kramer (ÖVP), Bürgermeister der Stadtgemeinde Allentsteig, stützt die Vorgehensweise auf Bezirksblätter-Anfrage auf ein Schreiben der Gemeinde am 19. Juli 2013 an die betroffenen Weganrainer.
Darin wird auf das Vorhaben der Wegverbreiterung hingewiesen. Außerdem wurden die Grundstücksbesitzer aufgefordert, störende Bäume zu beseitigen. Mit dem Hinweis "Gefahr in Verzug" wird auch auf den schlechten Zustand des Weges nahe der Böschung hingewiesen. Außerdem weist Kramer darauf hin, dass in Absprache mit der Baufirma beschlossen wurde, die Sanierungsmaßnahmen noch vor dem Winter durchzuführen, um größere Schäden, auch durch etwaiges Schmelzwasser, zu verhindern.
Zur Frage, ob vorab eine gemeinsame Begehung durchgeführt wurde, gab der Bürgermeister hingegen keine Stellungnahme ab.
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