Behindertensportler proben Aufstand
Offener Brief an ORF-Chef und Sportminister über geplante Einschränkungen in der Berichterstattung.
ALTPÖLLA (bs). Claudia Lösch aus Altpölla, vor kurzem zu Österreichs Behindertensportlerin des Jahres gekürt, muss nun als Athletensprecherin an einer neuen Front kämpfen. Der ORF will die Berichterstattung was den Behindertensport betrifft in Zukunft einschränken (Streichung des Magazins "Ohne Grenzen", Reduzierung der Paralympics-Berichterstattung, Streichung Sport Bild). Deshalb gehen die Athletenvertreter für Winter- und Sommersport, Claudia Lösch und Andreas Onea, auf die Barrikaden.
In einem offenen Brief an ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Sportminister Gerald Klug (SPÖ) bringen die Behindertensportler ihre Bedenken zum Ausdruck.
"Der Behindertensport hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung genommen, die ihm auch eine entsprechende gesellschaftliche Anerkennung und Akzeptanz eingebracht hat. Laut einer Gallup-Umfrage vom Herbst 2012 sind 86 Prozent der Österreicher stolz auf ihre Paralympioniken", so Lösch und Onea.
"Doch nicht nur die sportlichen Höchstleistungen, sondern die einzelnen Persönlichkeiten und Geschichten dahinter beeindrucken die Zuseher", sprechen die Athletensprecher etwa das 800-Meter-Finale bei den Paralympics in London mit Weltrekord durch Günther Matzinger (live im ORF) oder das Comeback von Matthias Lanzinger an.
"Die derzeit geplanten Streichungen würden die Wahrnehmbarkeit und damit die Akzeptanz von Menschen mit Behinderung in der Bevölkerung um Jahre zurückwerfen", sind die beiden besorgt. "Außerdem würden sich Sponsoren und Partner gezwungen sehen, ihr Engagement zu reduzieren oder gänzlich aufzugeben, da ohne Medienpräsenz der Werbewert nicht mehr gegeben wäre, was für unseren Sport existenzbedrohend wäre", sprechen Lösch und Onea Klartext und hoffen doch noch auf eine positive Wende.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.