Coronavirus-Krise hinterlässt tiefe Spuren auf Zwettler Arbeitsmarkt

Im Bezirk Zwettl waren Ende April mehr als doppelt soviele Menschen arbeitslos, wie vor einem Jahr. | Foto: AMS
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Mehr als doppelt soviele wie 2019: AMS Zwettl verzeichnete Ende April 1.383 Jobsuchende

ZWETTL. Der niederösterreichische Arbeitsmarkt reagiert stark auf die Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung gegen die Coronavirus-Pandemie. Innerhalb von wenigen Tagen nach Erlass der Ausgangsbeschränkungen und Geschäftsschließungen schnellte die Arbeitslosigkeit in die Höhe. Während im Bundesland Niederösterreich die Arbeitslosenzahlen von März auf April um 2,2% weiter angestiegen sind, verzeichnet der Bezirk Zwettl inzwischen einen bescheidenen Rückgang von 1.590 auf 1.383 Personen (-13%). Die April-Arbeitslosigkeit ist trotzdem mehr als doppelt so hoch wie in normalen Zeiten. Ende April waren beim Arbeitsmarktservice (AMS) Zwettl 1.383 Jobsuchende - davon 716 Frauen und 667 Männer - registriert. Das sind um 777 Betroffene mehr (+128,2%) als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres und ist zudem die dritthöchste Steigerung unter allen Bezirken in Niederösterreich. „Die diesjährige April-Arbeitslosigkeit erreicht leider einen historischen Höchststand“, stellt Zwettls AMS-Leiter Kurt Steinbauer ernüchternd fest.

Frauen stärker betroffen

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr betrifft Frauen stärker als Männer und auch alle Altersgruppen. Allerdings ist er bei den Jugendlichen mit +288% deutlich stärker als bei den Älteren über 50 (+66,2%). Nach Branchen zeigen sich Ende April die größten Anstiege an vorgemerkten Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr in der Beherbergung und Gastronomie (+216 oder 360%), in der Baubranche (+75 oder 136,4%), bei den Büroberufen (+79 oder 117,9%) sowie im Handel (+77 oder 110%).

Vermittlung wird intensiviert

Obwohl der Stellenmarkt eingebrochen ist (-71,2% beim Stellenzugang Ende April), suchen einige Betriebe Personal. „Die Mehrheit der Menschen ohne Arbeit hofft, dass ihr Arbeitsplatz am Ende der Corona-Krise noch da ist oder dass sie zumindest rasch wieder einen neuen finden. Mit einer schrittweisen Öffnung der einzelnen Wirtschaftsbereiche, werden auch wieder Menschen von der Arbeitslosigkeit in das Erwerbsleben wechseln. Trotzdem müssen wir davon ausgehen, dass nach Krise mehr Menschen arbeitslos sein werden als davor“, so die Prognose des Zwettler AMS-Chefs.

Run auf Kurzarbeit


Dabei wird die Arbeitslosigkeit mit dem Instrument Kurzarbeit in Grenzen gehalten. Kurzarbeit ist für Unternehmen ein Weg, Lohnkosten aufgrund behördlicher Einschränkungen oder zurückgehenden Arbeitsanfalls wegen des Coronavirus sozial verträglich spürbar zu reduzieren. „Mit einer Coronavirus-Kurzarbeit können Kosten reduziert, Einkommen gesichert, Arbeitslosigkeit verhindert und gleichzeitig Personal für die Zeit nach der Krise gehalten werden“, betont Steinbauer. „Wie dramatisch die Arbeitsmarktlage wirklich ist zeigt sich bei der Inanspruchnahme der Kurzarbeit: seit Mitte März hat das AMS NÖ 16.414 Anträge auf Kurzarbeit genehmigt; das sind 96,2% aller entscheidbaren Anträge. Mit der Kurzarbeit sichert das AMS NÖ 217.584 Arbeitsplätze in NÖ Unternehmen“, so Steinbauer weiter.
In den AMS-Geschäftsstellen gilt Maskenpflicht und die Info-Bereiche sind mit Spuckschutzgläser aus Plexiglas ausgestattet. Darüber hinaus stehen Desinfektionsmittel auch für KundInnen zur Verfügung. Der zunehmende KundInnenstrom auf das AMS konnte erfolgreich auf telefonische oder elektronische Kanäle umgelenkt werden. Dennoch gibt es vereinzelt auch persönliche Termine - jetzt und auch in der Zukunft. „Das Tragen einer Maske dient zum Schutz und ist nun ein wichtiges Zeichen des Respekts, den wir einander schulden“, so Steinbauer.

Im Bezirk Zwettl waren Ende April mehr als doppelt soviele Menschen arbeitslos, wie vor einem Jahr. | Foto: AMS
Die Arbeitslosenquote betrug mit Ende März im Bezirk Zwettl neun Prozent. | Foto: AMS

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