Kein Schulabschluss
Jugend-Arbeitslosigkeit im Bezirk Zwettl explodiert
Der Rückgang der saisonalen Arbeitslosigkeit setzte sich wie erwartet auch im Monat März fort.
BEZIRK ZWETTL. Ende März waren beim Arbeitsmarktservice (AMS) Zwettl insgesamt 667 Personen, davon 228 Frauen und 439 Männer, arbeitslos vorgemerkt. Das sind um 330 Betroffene weniger (minus 33,1%) als noch im Februar. Die schlechte konjunkturelle Entwicklung sorgt jedoch verglichen mit dem Vorjahr in ganz Niederösterreich für steigende Arbeitslosigkeit - so auch im Arbeitsmarktbezirk Zwettl. Gegenüber März 2023 ist die Zahl der arbeitslosen Personen um 79 oder 13,4% gestiegen. Mit einem Plus von 11,8% ist auch die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren zum Vorjahr markant gestiegen.
„Die Beratungspraxis im AMS zeigt, dass psychosoziale Probleme bei Jugendlichen zunehmen. Zudem hat fast die Hälfte der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss. Um junge Menschen auf einen erfolgreichen Einstieg in die Berufs- und Ausbildungswelt vorzubereiten, haben wir mit der Überbetrieblichen Lehre und den Jugendbildungszentren ein umfassendes Förderangebot geschnürt“
, so der Zwettler AMS-Geschäftsstellenleiter Kurt Steinbauer.
Starke Dynamik am Arbeitsmarkt
Vor dem Hintergrund der schwachen Konjunkturentwicklung haben Wirtschaftsforscher ihre Prognosen nach unten revidiert. Die Arbeitslosigkeit wird heuer stärker steigen als erwartet und die unselbständige Beschäftigung wird nur minimal zunehmen. Allerdings verzeichnet Niederösterreich, nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung, weiterhin eine starke Dynamik am Arbeitsmarkt und eine hohe Arbeitskräftenachfrage. Seit Jahresbeginn haben bereits 1.076 arbeitslose Personen im Bezirk Zwettl einen Job gefunden und sich beim AMS abgemeldet. 451 freie Stellen wurden mit einer passenden Arbeitskraft besetzt, um 12 mehr als im selben Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Langzeitarbeitslosigkeit rückläufig
Trotz steigender Gesamtarbeitslosigkeit ist es gelungen, den Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit im Bezirk Zwettl fortzusetzen.
"Gegenüber März des Vorjahres verzeichnen wir einen Rückgang von 22,6%. Aktuell suchen 21 Personen ein Jahr oder länger einen Job"
, analysiert Kurt Steinbauer. Insgesamt rechnet das AMS für 2024 mit einem vermehrten Aufkommen von Arbeitslosigkeit in Niederösterreich.
"Mit Blick auf diese Entwicklung haben wir uns heuer zum Ziel gesetzt, die Erfolge bei der Reduktion der Langzeitarbeitslosigkeit in den letzten beiden Jahren zu sichern und den Aufbau von langer Erwerbslosigkeit zu bremsen"
, so der AMS-Chef. Der Zulauf zu AMS-geförderter Aus- und Weiterbildung hält an: Seit Jänner haben bereits 119 Personen eine Schulung mit dem AMS Zwettl gestartet, um 5,3% mehr als im selben Vorjahreszeitraum.
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