Mehr als nur ein Glückssymbol
Lehre zum Rauchfangkehrer in Friedersbach
Aus dem Alltag zweier Rauchfangkehrer-Lehrlinge: Glückssymbol und Männerdomäne?
FRIEDERSBACH/ZWETTL. Jugendliche oder junge Erwachsene stehen alle einmal vor der Wahl: In welche Richtung soll es beruflich hingehen? Ausbildung, Lehre, Matura? Diese Entscheidung ist oft keine leichte.
Sandrine Fischer und Isaak Maurer haben sich beide für eine Lehre entschieden und berichten von ihren spannenden Erfahrungen als Rauchfangkehrer-Lehrlinge.
Viele Wege führen zum Ziel
Sandrine absolvierte zuvor eine Lehre als Köchin. Sie entschied sich aber dann doch um. "Ich hab damals die von der Firma Sammer ausgeschriebene Stelle gesehen, war schnuppern und mir gefiel es so gut, dass ich meine Lehre als Rauchfangkehrerin begonnen habe", erklärt die 21-Jährige. Mittlerweile steht sie kurz vor der Lehrabschlussprüfung.
Anders bei Isaak. Der 15-Jährige ist ganz frisch im Unternehmen. "Schon als kleines Kind, als der Rauchfangkehrer bei uns im Haus war, bin ich kehren mitgegangen. Ich war zwar auch schnuppern als Orthopädieschuhmacher, hab mich aber doch für die Rauchfangkehrer-Lehre entschieden", erklärt er.
"Dieser Beruf ist unglaublich interessant, man ist viel in Bewegung und im Freien."
Als klare Vorzüge verbucht er auch den Kontakt mit vielen verschiedenen Menschen und das angenehme Arbeitsklima im Betrieb. Eine Herausforderung war für Isaak zu Beginn das Leitersteigen. Er sei nie so sicher im Klettern gewesen, erklärt der Lehrling.
"Das wird aber durch die Übung schon viel besser." Auch als Lehranfänger darf er im Betrieb schon fleißig mit anpacken – "learning by doing" also.
Portion Glück zum Mitnehmen
In der klassisch-schwarzen Uniform wird man auf der Straße gleich erkannt. "Man merkt schon, dass der Rauchfangkehrer als Glückssymbol gilt. Da gab's mal eine Situation, wo eine Person gerade Lotto gespielt hat und wollte, dass ich sie kurz am Arm berühre. Ich finde das amüsant", erklärt Sandrine. Auch Isaak erlebte schon einmal eine ähnliche Situation.
Stehen um nichts nach
Rauchfangkehren wird oft noch als Männerdomäne betrachtet, obwohl der Frauenanteil bei den Lehrlingen in den letzten Jahren recht stabil zwischen 15 und 20 Prozent liegt. Frauen stehen den Männern in diesem Beruf aber um nichts nach. Das beweist auch Sandrine. "Ich kann mir aber vorstellen, dass der Gedanke an den Ruß für manche abschreckend sein könnte."
Sicherer Job
Rauchfangkehrermeister Manfred Sammer und seine Frau Elisabeth sehen im Rauchfangkehren definitiv einen Job mit Zukunft.
"Der Abhängigkeit von Gas und Öl möchte man mit Holzöfen entgegenwirken, da sie wohlige Wärme bringen und bei Stromausfall Sicherheit bieten."
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.