"Markenprodukt gehört in Markenwerkstatt"
Autohausbesitzer Thomas Berger im großen Bezirksblätter Business Brunch Interview
BEZIRKSBLÄTTER: Wann haben Sie das Autohaus Berger in der Kremser Straße übernommen und was hat sich seitdem geändert?
THOMAS BERGER: "Ich bin 1994 in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Nach dem Motto 'learning by doing' bin ich mit der ganzen Situation mitgewachsen. Bei einem Jungunternehmertreffen habe ich damals Freundschaften geknüpft, die zum Teil heute noch Bestand haben. Ich habe aber mit der Zeit gelernt, dass man trotz des Franchise-Systems Unternehmer sein kann und seine eigenen Ideen umsetzen kann. Seit diesem Zeitpunkt ist es dann wirklich bergauf gegangen. Hier ist Johannes Gutmann (Sonnentor-Gründer, Anm.) ein großes Vorbild für mich."
Was versprechen Sie sich nun von der kürzlich eingeführten vierten Marke SEAT?
"Wir sind als langjähriges Mitglied der VW-Gruppe, zu der ja auch die Marke SEAT zählt, angesprochen worden. Das Know-How von meinen Service-Mitarbeitern war bereits vorhanden und auch die Investitionen, etwa für die EDV, waren überschaubar. Deswegen haben wir uns in sehr kurzer Zeit dafür entschieden, die Marke SEAT, neben VW, Audi und Skoda, in unser Haus aufzunehmen."
Sie sind nicht nur auf dem Automarkt aktiv, sondern fallen immer wieder durch „besondere“ Sponsortätigkeiten auf. Neben der Unterstützung des Volleyballvereins Waldviertel, stellen Sie Ihr Areal jährlich einige Male einer großen Disco-Veranstaltung zur Verfügung. Welche Hintergründe haben diese Engagements?
"Wir verlassen auch manchmal unsere Kernkompetenzen. Derartige Engagements sind zwar nicht messbar, aber sie werden auch nicht ganz unnütz sein. Die Discoveranstaltungen sind aber sicher kein Dauerzustand."
In der Zwettler Autobranche spricht man immer wieder vom gesunden Konkurrenzkampf und einem guten Miteinander. Zeugnis dafür sind die jährlichen Auto-Veranstaltungen in der Stadt. Wann gibt es die nächste Schau?
"Am 7. und 8. März. Ja, wir können alle problemlos miteinander reden und auf unseren monatlichen Stammtischen offene Diskussionen führen. Dass wir aber trotzdem in einem brutalen Wettbewerb stehen, ist auch kein Geheimnis. Unterm Strich kann der Kunde froh sein, dass es in Zwettl ein derartig breites Angebot gibt, da sich das natürlich auch auf die Preise niederschlägt."
Im Hintergrund laufen, für den Kunden unsichtbar, auch viele Investments, um immer auf dem Stand der neuesten Technik zu sein. Zuletzt wurden etwa eine neue Lackiermischanlage installiert, mit der bis zu 165.000 Farbtöne produziert werden können oder die mobile Serviceannahme mit Tablets ausgestattet. Was darf der Kunde bei Ihnen eigentlich alles erwarten?
"Bei uns bekommt der Kunde zum richtigen Zeitpunkt das richtige Service. Wir machen nicht zu viel und nicht zu wenig, weil der Autobesitzer für seinen fahrbaren Untersatz ohnehin genügend Geld ausgeben muss. Was man allerdings auch sagen muss, ist, dass die Autos immer komplizierter werden. Mit dem neuesten EDV-System können wir aber auch diese Problematik perfekt abwickeln. Deshalb ist für mich klar, dass Markenprodukte in Markenwerkstätten gehören."
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