"Mentalcoaching beinhaltet keine Zaubertricks"

BEZIRKSBLÄTTER: Sie sind in erster Linie den Sportfans des Bundesliga-Volleyball-Vereins Union Raiffeisen Waldviertel (URW) aufgrund Ihrer Auftritte als Mentalcoach bei den Heimspielen bekannt. Was machen Sie abseits der Zwettler Sporthalle?
FRANZ ZIEGLER: "Vor fünf Jahren waren die Skispringer zum ersten Mal Gast in Zwettl. Ich wollte diesen doch außerordentlichen Besuch werbewirksam für meine Heimatstadt nützen. Leider ohne Erfolg. Deshalb mache ich solche Aktionen nicht mehr. Seither baue ich lieber Türme aus Matadorsteinen."
Das heißt konkret?
"Ich bin mittlerweile zu einem Geheimtipp geworden. Es gibt keine Fotos oder Veröffentlichungen mehr. Wenn ich mit einem ohne Werbeaufschriften bekleideten Mitglied der Skinationalmannschaft im Café Schön in Zwettl sitze, erkennt uns ohnehin niemand."
Sagen Sie nicht, dass das tatsächlich so passiert ist?
"Kein Kommentar" (lacht).
Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen und wie leben Sie mit der Bezeichnung „Guru“?
"Ich bin jetzt 60 Jahre und habe in meinem Leben sehr viel erlebt. Ich habe sehr viele Leute kennenlernen dürfen. Darunter war auch Gesundheitsexperte Willi Dungl. Der Willi hat mir viel beigebracht und etwas ganz wichtiges gelernt, nämlich, dass es etwas besonderes ist, wenn du ein Problemlöser sein kannst."
Welche Probleme lösen Sie in Ihrem Coaching-Alltag?
"Wenn es einer Firma schlecht geht, soll ein Motivationstrainer helfen. Das funktioniert aber nicht. Denn wenn es einer Firma schlecht geht, ist meistens die Führung schlecht. Hier muss ich Sprüche aus der Lebensmittel-Werbebranche strapazieren: Es hilft oft mit Hausverstand zurück zum Ursprung zu gehen."
Welche Aufgaben erfüllen Sie im Sportbereich?
"Ich darf mithelfen, dass die Sportler ihr Potential abrufen können. Mit speziellen Gleichgewichtsübungen, zielgerichteter Ernährung oder speziellen Hirn- und Herz-Übungen in der Vorbereitung."
Sie sind ein bekennender Waldviertel-Fan und sprechen das auch bei jeder Gelegenheit an. Aus welcher Ecke Österreichs kommen Sie und wie sind Sie ins Waldviertel gekommen? Was ist für Sie das besondere an unserer Region?
"Ich mache seit 25 Jahren Seminare für Firmen im Hotel Schweighofer in Friedersbach – so kam ich ins Waldviertel. Nun lebe ich seit acht Jahren hier."
Welches Motivationstraining oder welchen Leitsatz können Sie unseren Lesern mitgeben?
"Aus Liebe entsteht Gleichgewicht und daraus Gesundheit. Die Basis für positive Lebensenergie."