Göpfritz an der Wild
Neues Pelletswerk versorgt oberes Waldviertel
Immer mehr Haushalte verwenden Holzpellets als Heizmethode. Dieser Bedarf muss von der Pelletsbranche gedeckt werden. Bis 2024 wird österreichweit deshalb in insgesamt elf neue Pelletswerke investiert.
GÖPFRITZ/WILD. Die Neuinstallation von Pelletsheizungen stieg im Jahr 2022 rasant an. Exakt 21.629 wurden österreichweit verbaut - im Jahr davor waren es 12.243 Heizungen und 2019 mit 6.670 sogar nur halb so viele. Die bereits bestehenden Heizungen müssen ebenfalls mit Heizmaterial in Form von Pellets versorgt werden. Das sind Stand 2022 alleine in Niederösterreich 50.543 Pelletskessel. Um den Bedarf zu decken, werden mittlerweile an über 40 Standorten österreichweit Pellets produziert. Bis 2024 wird in insgesamt elf neue Pelletswerke investiert. So auch in das Werk in Göpfritz an der Wild, welches nun Eröffnung feierte.
Pellets für 16.000 Haushalte
Nach eineinhalb Jahren eröffnet NAWARO ENERGIE sein erstes Pelletswerk in Göpfritz an der Wild. Seit dem Baubeginn im Oktober 2021 hat sich einiges auf dem Areal getan. Zu dem bereits bestehenden Holzkraftwerk gesellt sich ein hochmodernes, ressourcenschonendes Pelletswerk. Insgesamt versorgt das Werk nun jährlich rund 16.000 Haushalte mit 80.000 Tonnen regional produzierten Qualitätspellets.
Investition in den Klimaschutz
Bürgermeisterin Silvia Riedl-Weixlbraun betont die nachhaltige Relevanz des neuen Pelletswerkes. Im Hinblick auf den Klimawandel zeigt sich, dass die energetische Verwertung von Holz klimaneutral ist. Lediglich das Kohlendioxid, das das Holz über die Jahre gespeichert hat, wird freigesetzt.
Vom Rohmaterial zu den fertigen Pellets
Die Eröffnungsfeier liefert Einblicke in die Arbeitsabläufe des Pelletswerks: Die Produktionskette der Pellets startet in der Rohstoffhalle, wo Rohmaterial, wie Sägespäne und Hackgut gelagert werden. Anschließend werden die Späne mit der aus dem Kraftwerk gewonnen Wärme auf einem Bandtrockner getrocknet. Die eigentliche Pelleterzeugung findet in der angrenzenden Produktionshalle mittels zwei leistungsstarker Pelletpressen statt. Die fertigen Pellets werden in den drei großen Silos mit einer Lagerkapazität von rund 7.800 Tonnen gelagert.
Zukunftsausblick
Ein langfristiges Ziel ist es, die "Effizienz und Resilienz des Standortes zu erhöhen", so NAWARO ENERGIE Geschäftsführer Hans-Christian Kirchmeier. In diesem Sinne wird im Herbst 2023 die Dachfläche des Werks und die Silos mit einer Photovoltaikanlage versehen. Das Pelletswerk selbst wird mit der Abwärme aus dem angrenzenden Holzkraftwerk betrieben. ProPellets Austria Geschäftsführer Christian Rakos sieht in Werken wie dem in Göpfritz an der Wild die Basis für die weitere Entwicklung der Energiezukunft. Damit können auch die Pellets zur Etablierung einer strategischen Pelletreserve bereitgestellt werden, die der Verband proPellets seit längerem fordert.
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