Ernährung, Nachhaltigkeit und Klimawandel
Pop-Up-Café in Zwettl mit Blick über den Tellerrand

Filip Dzuro, Katharina Prinz, Silvia Moser, Bernhard Thaler, Margot Fischer, Ernst Langthaler, Angelika Spindler, Michael Schweiger und Anne Blauensteiner (v.l.). | Foto: privat
  • Filip Dzuro, Katharina Prinz, Silvia Moser, Bernhard Thaler, Margot Fischer, Ernst Langthaler, Angelika Spindler, Michael Schweiger und Anne Blauensteiner (v.l.).
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  • hochgeladen von Bernhard Schabauer

Am Hauptplatz in Zwettl wurde zum ersten Mal zum Pop-Up-Café geladen.

ZWETTL. Organisiert und durchgeführt wurde die Veranstaltung vom Verein „VenuAnanda – Verein zur Förderung und Entwicklung einer glücklichen Gesellschaft“. Die treibende Kraft dahinter waren vor allem die ehemaligen HLW-Schülerinnen Katharina Prinz und Angelika Spindler mit ihren Partnern Filip Dzuro und Michael Schweiger.
„Das Ziel dieser Veranstaltung war es, der Öffentlichkeit näher zu bringen, welchen Stellenwert Ernährung für unser Klima und somit für unsere Zukunft hat“, erklärte Angelika Spindler das Event.
Das Pop-Up-Café war geprägt durch einen bunten Mix aus Kulinarik, Vorträgen und Musik. Ein besonderes Merkmal dieser Veranstaltung war der Fokus auf den Zusammenhang zwischen Ernährung, Nachhaltigkeit und Klimawandel. Dies zeigte sich schon bei der Zusammenstellung der Speisen und Getränke, wo auf regionale und biologische Produkte Wert gelegt wurde. Es wurden vegetarische und vegane Linsen-Falafel Wraps, Toasts und Mehlspeisen angeboten, welche fast ausschließlich von Waldviertler Bio-Bäuerinnen direkt bezogen und von Filip Dzuro unwiderstehlich zubereitet wurden. Ein zentrales Merkmal dieser Speisen war dabei, dass sichtbar gemacht wurde, von welchen Bio-Bauernhöfen im Waldviertel die einzelnen Bestandteile des Produktes kamen.
Ein besonderes Geschmackserlebnis waren die Säfte von Sonnentor und der Kaffee, welcher von der Waldviertler Bio-Rösterei „Barista vom Berg“ kam. „Auch wenn Kaffee leider nicht heimisch ist, wollten wir auf jeden Fall fair gehandelten und biologischen Kaffee anbieten, wo ganz klar ist, unter welchen Bedingungen dieser hergestellt wurde. So konnten wir, mit dem von Michael Scheibenpflug unter dem Namen ‚Barista vom Berg‘ gerösteten Kaffee, eine sehr hohe Qualität anbieten“ meinte Michael Schweiger. Als kleines Extra gab es sogar essbare Kaffeebecher, um eine Zero-Waste-Policy zu bewerben.

Diverse Vorträge beeindruckten

Ein Highlight dieser Nachhaltigkeitsveranstaltung waren Vorträge von Expertinnen, welche direkt am Hauptplatz in Zwettl zu hören waren. Dabei ist es gelungen, ein abgerundetes Programm zusammenzustellen, welches von der Autorin Mag. Margot Fischer, zu Univ. Prof. Ernst Langthaler und Mag. Martin Schlatzer reicht. Margot Fischer beeindruckte die interessierten Zuhörerinnen mit ihrem Wissen über Pflanzen, Kräuter und Ernährung. Bei diesem interaktiven Vortrag konnte sie zu fast jeder, sonst auch als Unkraut verschmähten Pflanze, nützliche Tipps zur nahrhaften Zubereitung und der positiven Wirkung geben.
Besonders groß war die Freude, dass Uni.-Prof Dr. Ernst Langthaler am Hauptplatz einen Vortrag abgehalten hatte. Ernst Langthaler ist Historiker und Institutsvorstand am Institut für Geschichte des ländlichen Raumes an der Johannes-Kepler-Universität in Linz. Sein Beitrag am Pop-Up-Café hieß „Fleisch im Anthropozän“. Hier wird geschildert, wie sich die Beziehung vom Menschen zu Fleisch seit der industriellen Revolution verändert habe, wie er in seinem durchaus humorvoll vorgetragenen Auftritt erläuterte.
Am späteren Samstagnachmittag fand eine Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligung statt, bei welcher die Expertinnen und Herr Umweltgemeinderat DI Bernhard Thaler gemeinsam mit dem interessierten Publikum das Thema Ernährung und die wichtige Bedeutung dieser für Klima und
Umwelt, diskutierten. Es folgte eine spannende Diskussion. Einig waren sich jedoch alle in zwei Punkten. Alle waren der Meinung, dass weniger Fleisch gegessen werden sollte. Aber wenn es konsumiert wird, dann sollte auf jeden Fall auf qualitativeres, also biologisches Fleisch aus der Region zurück gegriffen werden. Zweitens müssen wir unser Ernährungssystem so gestalten, dass wir unseren Kindern noch eine lebenswerte Zukunft ermöglichen.
Da aufgrund der Covid-Pandemie viele Schulstunden ausfielen, wurde am Sonntagvormittag eine „offene Schulstunde“ abgehalten. Bei diesem spannenden Workshop, welcher von Südwind durchgeführt wurde, konnten sich Kinder gemeinsam mit Erwachsenen dem Thema Ernährung auf vielfältige Weise nähern. Dazu hat die Referentin Katharina Kratochwill verschiedene Materialien mitgebracht. Gemeinsam wurde ein Bananencurry gekocht, diverse Brotarten betrachtet und intensiv diskutiert.

Gespräche angeregt

Am Nachmittag stellten sich lokale Initiativen mit Herz und Seele vor. Das Publikum spürte bei jedem Wort, dass die Vortragenden Jörg Emmer vom Ökokreis, die Stoffwindelberaterin Julia Hahn, Elisabeth Mittendorfer von der Flotte Lotte oder Karl Ringl vom Waldviertler Biohof ihre Tätigkeiten mit tiefster Überzeugung betrieben.
Den Abschluss der Veranstaltung machte Mag. Martin Schlatzer vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL). Martin Schlatzer kombinierte dabei sein umfassendes Wissen mit seiner überzeugenden Art Menschen mitzureißen. Die Essenz des Vortrages und auch der Veranstaltung war es, dass unser Essen eine bedeutende Rolle für unser Klima und unsere Welt hat.
„Uns war es wichtig, Bewusstsein für die Wechselwirkungen von Ernährung, Klima und Umwelt zu schaffen. Durch die vielen Diskussionen und Gespräche über viele Bevölkerungsgruppen hinweg, denken wir, dass wir hier einen kleinen Beitrag leisten konnten. Herzlich bedanken möchten wir uns hier bei allen Vortragenden, unseren Bio-Lieferantinnen, den lokalen Betrieben, Unterstützerinnen und allen Besucherinnen, die dieses Event in dieser Form ermöglicht haben. Wir freuen uns natürlich auch über das tolle Feedback“, befand Angelika Spindler.

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