Auswirkungen des Ukraine-Krieges
Waldviertler Unternehmer: "Extrem ernste Situation"

- Josef Wallenberger, Christof Kastner, Anja Böhm und Ernst Wurz (v.l.) präsentierten die Ergebnisse der Sommergespräche des Wirtschaftsforums Waldviertel im Hotel Ottenstein.
- Foto: bs
- hochgeladen von Bernhard Schabauer
Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Waldviertler Unternehmer waren Thema bei den Sommergesprächen des Wirtschaftsforums.
WALDVIERTEL. Brigadier Martin Jawurek, der Chefanalyst der Raiffeisen Bank International, Peter Brezinschek, sowie der Geschäftsführer der Schrenk GmbH, Stefan Schrenk, beleuchteten im Rahmen der Sommergespräche des Wirtschaftsforums Waldviertel die wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen des Konflikts in der Ukraine auf die Waldviertler Unternehmer.
Die daraus resultierenden Erkenntnisse für das Wirtschaftsforum Waldviertel präsentierten Josef Wallenberger, Christof Kastner, Anja Böhm sowie Ernst Wurz im Rahmen eines Pressefrühstücks im Hotel Ottenstein.
"Extrem ernste Situation"
Kastner brachte es sodann auch gleich auf den Punkt: "Wir befinden uns in einer extrem ernsten Situation und sie betrifft jeden Waldviertler und jeden Unternehmer." Teilweise seien vorhandene Abhängigkeiten aufgrund des eindrücklichen Vortrages von Jawurek den Unternehmern erst bewusst geworden, so Kastner. Denn wir würden nicht nur vor langfristigen Herausforderungen stehen, sondern auch zu langsam aus dem Gas rauskommen: "Selbst unsere Fernwärme-Anbieter heizen mit einem viel zu hohen Gas-Anteil", moniert Kastner, der die Waldviertler Fernwärme-Betreiber auffordert zu 100 Prozent auf Holz zurückzugreifen. Aber auch in allen anderen – nicht nur Industriebetrieben – Bereichen würde sich der Konflikt bereits niederschlagen. "Es gibt enorme Preissteigerungen in den Produktionsbetrieben, Engpässe bei Verpackungen oder Glas", führt Kastner weiter aus.
Jawurek gab auch Einblicke in die Verhandlungen abseits der Pressemeldungen. Demnach wären die ersten Mais-Exporte aus der Ukraine erst aufgrund von Ersatzteillieferungen der Luftfahrt-Firma Airbus an Russland wieder ermöglicht worden.
Waldviertler come back
Eine von mehreren Aktionen, die nicht nur der Auswirkungen des Krieges entgegenwirken, sondern das Waldviertel generell stärken sollen, heißt "Waldviertler come back". Diese soll laut Wurz jene Waldviertler, die etwa aufgrund ihrer Ausbildung in den Wiener oder Linzer Raum gezogen sind, wieder zurückholen und auch darauf hinweisen, dass es nicht nur 2.000 freie Stellen im Waldviertel gibt, sondern auch zahlreiche Top-Jobs darunter sind.
Für Josef Wallenberger wird eine der größten Herausforderungen der Zukunft nicht mehr die schrumpfende, sondern die alternde Bevölkerung darstellen. Einen besonderen Schwerpunkt möchte man daher auch auf das Thema Gesundheit, etwa mit dem Projekt "Community Nursing" legen.
Zur Sache: Termine
Präsentation der Weiterentwicklung der Marke Waldviertel am 18. Oktober in Zwettl.
Wirtschafts-Matinée bei der Firma Hartl Haus am 4. Sept.
Waldviertler Jobmesse von 22. bis 24. September im Stadtsaal Waidhofen/Thaya.


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