WIFO-Auswertung
Zwettl zählt 16.666 unselbständige Beschäftigte
BEZIRK ZWETTL. Eine Auswertung des Österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung der Arbeitsmarktdatenbank des AMS und des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (Wohnortprinzip) hat ergeben, dass sich die Zahl der unselbständig Beschäftigten im Bezirk Zwettl zwischen 2019 und 2020 um rund 1,68 Prozent von 16.950 auf 16.666 verringert. Damit liegt Zwettl im Vergleich zu den anderen Waldviertler Bezirken ganz gut: Gmünd weist eine Reduktion von 1,94 Prozent, Horn von 1,18 Prozent, Waidhofen/Thaya von 1,96 Prozent und Krems von 2,38 Prozent auf.
Krise in den Bundesländern
Der Forschungsbereich Strukturwandel und Regionalentwicklung des WIFO analysierte bereits im April 2020 die unterschiedliche wirtschaftliche Betroffenheit der Bundesländer. Über zwei Drittel der österreichischen Erwerbstätigen waren demnach in erheblich bis sehr stark betroffenen Branchen tätig. In Tirol und Salzburg war die Betroffenheit am höchsten.
„Nach einem Jahr Krise hat sich dieser anfängliche Befund bestätigt. Die tourismusintensiven Bundesländer Tirol (–4,3%) und Salzburg (–3,3%) verzeichneten, gefolgt von Kärnten (–2,8%), 2020 die stärksten Rückgänge in der Zahl der unselbständig Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr“, so die WIFO-Regionalökonomin Julia Bachtrögler-Unger.
Auch in Wien (–2,5%) war der Beschäftigungsrückgang erheblich: Während hier auch ein Sondereffekt durch den administrativen Wechsel von rund 3.700 Beschäftigen von Wien nach Niederösterreich eine Rolle spielt, konnte sich der stark von ausländischen Gästen sowie von Geschäftsreisenden abhängige Städtetourismus bisher nicht erholen.
Vorarlberg und die Steiermark (jeweils –2,0%) bilden das Mittelfeld im Bundesländer-Vergleich, während die unselbständige Beschäftigung in Oberösterreich (–1,4%), das eine ausgeprägte Spezialisierung in der Sachgüterindustrie aufweist, vergleichsweise wenig stark zurückging.
Den niedrigsten Beschäftigungseinbruch erlebten das Burgenland (–0,8%) und Niederösterreich (–0,7%). „Zu beachten ist, dass die Kurzarbeit besonders im Handel und der Sachgüterindustrie eine noch ungünstigere Beschäftigungsentwicklung verhinderte“, so Bachtrögler-Unger.
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