Auftragsvergabe an Unternehmen in der Region
Unternehmen aus der Umgebung profitieren von Aufträgen der öffentlichen Hand
ZWETTL (bs). Wirtschaftskammerpräsidentin Sonja Zwazl und Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) wiesen zuletzt verstärkt auf die mit Jahresende auslaufende Bestimmung hin, welche es Gemeinden erlaubt, Aufträge bis zu 100.000 Euro ohne Ausschreibung zu vergeben. Diese Regelung wurde auf Bezirksblätter-Anfrage bei der Stadtgemeinde Zwettl auch intensiv genutzt. So wurde etwa die Neuerrichtung der Abwasserbeseitigungsanlage in der KG Dorf Rosenau oder die Sanierung des Hochbehälters III in der Karl Kastner Straße an die Baufirmen Leyrer & Graf sowie Swietelsky vergeben. "Von der bisherigen Regelung haben also vor allem Unternehmen aus der Region profitiert", stellt auch Mario Müller-Kaas von der Wirtschaftskammer Zwettl im Bezirksblätter-Gespräch klar. Außerdem weißt Müller-Kaas darauf hin, dass Vergabeverfahren dadurch kürzer wurden und die Verfahrenskosten im Schnitt um 75 Prozent gesunken sind. "Dazu steigen die Chancen für kleinere und mittlere Unternehmen, an öffentliche Aufträge zu kommen. Arbeitsplätze in den Regionen werden abgesichert, die Regionalwirtschaft wird gestärkt", so Müller-Kaas.
Prozedere auch in Zukunft
Wird diese so genannte „Schwellenwerte-Verordnung“ nicht verlängert, sinken ab 1. Jänner 2015 die Betragsgrenzen bei öffentlichen Auftragsvergaben auf 50.000 bzw. 300.000 Euro. Das würde die Chancen für KMU, an solche Aufträge heranzukommen, erheblich schmälern, meinen Zwazl und Bohuslav unisono: „Für die Regionalwirtschaft wäre das Auslaufen der Schwellenwerte-Verordnung ein Rückschlag, der unbedingt verhindert werden muss.“
"Aus Sicht der Stadtgemeinde Zwettl wäre daher eine Verlängerung der Schwellenwertverordnung nur zu begrüßen", lässt Stadtamtsdirektor Hermann Neumeister ausrichten. "Noch optimaler wäre freilich, der Bundesgesetzgeber würde diese Bestimmungen gleich in das 'Dauerrecht' des Bundesvergabegesetzes übernehmen", so Neumeister abschließend.
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