AK-Präsident: "Unternehmen welche ältere Personen einstellen, müssen unterstützt werden"
Von Arbeitskräften 50+ profitiert die österreichische Wirtschaft
BEZIRK (ah). Auch im laufenden Jahr wird sich am schweren Stand der Generation 50 plus auf dem Arbeitsmarkt nicht viel ändern. Im Vorjahr gab es in unserem Bezirk im Jahresdurchschnitt knapp 2800 Arbeitssuchende. Ein Viertel davon waren über 50. "Das Problem ist, dass jüngere Arbeitskräfte einfach günstiger für Unternehmen sind. Das spielt bei den hohen Lohn- und Lohnnebenkosten schon eine Rolle. Ältere Arbeitnehmer passen den Unternehmen nicht immer in junge Teams", weiß Braunaus AMS-Leiter Walter Moser. Das AMS schafft mit der Eingliederungshilfe 50 plus Anreize für Unternehmer, ältere Arbeitssuchende aufzunehmen. Dabei werden großzügig die Lohn- und Lohnnebenkosten für drei bis sechs Monate übernommen. Mit dem Angebot "Arbeit und Bildung für die Generation 50+" wird arbeitslosen Personen die Möglichkeit zu praxisnahen Aus- und Weiterbildungen geboten.
Großer Vorteil
AK-Präsident Johann Kalliauer sieht in langjährigen Mitarbeitern einen großen Vorteil. Denn diese würden sich durch ihre Verlässlichkeit, ihr Engagement und durch ihre wertvollen Erfahrungen auszeichnen. Davon würden wiederum jüngere Mitarbeiter und letztendlich das gesamte Unternehmen profitieren. "Diese Mitarbeiter sind Teil der Geschichte eines Unternehmens und haben oft schon viel erlebt", weiß Kalliauer. Der AK-Präsident sieht die größte Herausforderung für Unternehmen darin, die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit älterer Beschäftigter zu fördern und zu erhalten. "Unternehmen, die das tun und die Beschäftigung langjähriger Mitarbeiter fördern, werden davon profitieren." Dafür müsse aber etwas getan werden, sowohl im Betrieb selbst als auch auf politischer Ebene. "Wir brauchen mehr Jobs für Ältere. Es sollen jene Unternehmen unterstützt werden, die Ältere einstellen, und jene zahlen, die keine Älteren mehr nehmen oder gar welche kündigen", bekräftig Kalliauer. Und weiter: "Wir brauchen Arbeitsbedingungen, die die Menschen nicht kaputtmachen. Nur dann können langjährige Mitarbeiter auch noch viele Arbeitsjahre gesund und gerne arbeiten."
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