Ein Unterschlupf für Frauen

Hilfe fürFrauen: 12 Frauen und 15 Kinder finden im Anlassfall im Frauenhaus Kapfenberg Unterschlupf. | Foto: bilderbox.com
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  • Hilfe fürFrauen: 12 Frauen und 15 Kinder finden im Anlassfall im Frauenhaus Kapfenberg Unterschlupf.
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Weihnachten, Fest der Liebe. Und Fest der Hiebe. In den steirischen Frauenhäusern herrscht gerade rund um die Weihnachtsfeiertage Hochbetrieb.
Seit 1. April 2014 hat der Verein "Frauenhäuser Steiermark" neben der Leitung des Frauenhauses in Graz auch das zweite steirische Frauenhaus in Kapfenberg übernommen. Für beide Einrichtungen gibt es nun eine zentrale Telefonnummer, wohin sich alle von Gewalt betroffenen Frauen wenden können. Die Nummer 0316 / 42 99 00 ist rund um die Uhr besetzt. Auch per Mail an office@frauenhaeuser.at sind beide Häuser erreichbar.
Das Frauenhaus Kapfenberg bietet Schutz und Sicherheit für 12 Frauen sowie 15 Kinder. Insgesamt gibt es in der Steiermark 72 Plätze. Neben der Unterbringung und Verpflegung bieten die Frauenhäuser Stabilisierung, Unterstützung und Beratung beim Existenzaufbau bzw. zur Existenzabsicherung. Die Einzel- und Gruppenarbeit für Frauen und deren Kinder wird durch traumatherapeutische Intervention ergänzt.

Neuerungen im Frauenhaus
Der Aufenthalt sowie alle enthaltenen Leistungen für Betroffene sind kostenfrei. Aufnahmekriterien sind die Volljährigkeit der betroffenen Frau, Gewalt durch einen nahen Angehörigen in jedweder Form (psychisch, sexuelle, sozial, physisch oder ökonomische). Die maximale Aufenthaltsdauer liegt bei 6 Monaten.
Durch die Zusammenlegung der beiden steirischen Frauenhäuser unter der Leitung von Michaela Gosch, selbst Mutter dreier Kinder, gibt es einige Neuerungen. So ist beispielsweise die Altersgrenze für die Aufnahme von Söhnen der Betroffenen auf 18 Jahre angehoben worden. Die Frauenberatungsstelle, die im Frauenhaus Kapfenberg angesiedelt war, wurde zu "Rettet das Kind" ausgelagert. Auch der Täterkontakt durch die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses Kapfenberg wurde neu geregelt. Hier gibt es nun sogar begleitende Paargespräche gemeinsam mit der Männerberatungsstelle, um eine sichere Rückkehr in die Familie zu ermöglichen.
Der Schwerpunkt in der Steiermark im Rahmen der "16-Tage-gegen Gewalt" lag heuer vermehrt auf der Täterarbeit als Beitrag zum Opferschutz. In allen steirischen Regionen gab es runde Tische, die in Kooperation mit den Frauenberatungsstellen, Neustart, Männerberatungsstellen und der Abteilung des Landes Steiermark FA6 für Gesellschaft und Diversität abgehalten wurden. Die Frauenhäuser haben gemeinsam mit Experten eine Bedarfserhebung im Hinblick auf Täterarbeit durchgeführt. Ziel muss es sein, in einer gewaltfreien Gesellschaft zu leben.

3 Fragen an Michaela Gosch, Leiterin Frauenhaus Kapfenberg

Wie gehen Sie selbst mit den Geschichten Betroffener um?
Um wirkungsvolle Hilfe anbieten zu können, ist Empathie unabdingbar. Professionelle Anteilnahme und dabei handlungsfähig zu bleiben sind kein Widerspruch. Mitfühlen statt mitleiden.
Wo tanken Sie Kraft für Ihre Arbeit?
Auch, wenn es kitschig klingt, bei der gemeinsamen Zeit mit meinen Kindern.
Was wünschen Sie sich für unsere Gesellschaft?
Gerade in meinem Job wünsche ich mir, dass Frauenhäuser irgendwann obsolet sind.

Spendenkonto:
Die Steiermärkische, BLZ 20815, Kto Nr. 3100 - 603368, IBAN: AT86 2081 5031 0060 3491, BIC: STSPAT2GXX

Barbara Nößler

Hilfe fürFrauen: 12 Frauen und 15 Kinder finden im Anlassfall im Frauenhaus Kapfenberg Unterschlupf. | Foto: bilderbox.com
Michaela Gosch, Leiterin Frauenhaus Kapfenberg. | Foto: mediendienst.com/Furgler
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