Ein Name, eine Turbine
WOCHE-Mitarbeiter Heinz Veitschegger heftete sich in Mürzzuschlag an die Spuren von Viktor Kaplan.
Eine Tafel an seinem Geburtshaus am Bahnhofsgebäude Mürzzuschlag, eine Büste und ein Turbinenlaufrad nahe seiner Geburtsstätte sowie ein Platz und ein Schulgebäude erinnern die Mürzzuschlager, zudem trägt die "Viktor Kaplan Gesellschaft für erneuerbare Energien" seinen Namen als Vermächtnis.
Die Person Viktor Kaplan, dessen Vater Südbahnbeamter war, begann sehr früh, sich für die Wasserkraft zu interessieren und lauschte immer wieder dem "Wasserrauschen" an der Fröschnitz. Dieses Interesse setzte sich nach der Versetzung seines Vaters als Stationsvorstand am Bahnhof Neuberg fort. Er besuchte in Neuberg von 1882 bis 1887 die fünfklassige Volksschule. Nach einer abermaligen Versetzung seines Vaters nach Wien kam Viktor für sieben Jahre an eine Realschule und von 1895 bis 1900 an die Technische Hochschule, die er mit dem Titel eines Maschineningenieurs erfolgreich absolvierte. Anschließend folgte ein einjähriger Militärdienst im damaligen Hauptkriegshafen Pula. Den ersten Arbeitsplatz fand er 1901 in der Maschinenfabrik Ganz & Co in Leobersdorf bei Wien. Nach ersten Berufserfahrungen wechselte er zwei Jahre darauf nach Brünn. An der Technischen Hochschule betätigte sich der Siebenundzwanzigjährige als Konstrukteur für u.a. Wärmemotoren. Doch bald darauf konzentrierte sich Kaplan auf das Fachgebiet von schnellläufigen Wasserturbinen für Wasserläufe mit kleinem Gefälle und großen Durchflussmengen.
1918 wurde erste Turbine eingebaut
Erfolge, Niederlagen und Patentstreitigkeiten folgten. Mittlerweile als Professor an der TU Brünn tätig, gab Kaplan nicht auf und arbeitete an seinem Lebenswerk intensiv weiter. 1918 konnte schließlich die erste Kaplanturbine aus der Maschinenfabrik Ignaz Storek an eine niederösterreichische Garnfabrik in Velm geliefert werden. Die Funktionalität bestätigte sich und der Siegeszug begann. Von einem Hirnschlag getroffen, stirbt Viktor Kaplan im 58. Lebensjahr, am 23. August 1934, auf seinem geliebten Landsitz Rochuspoint in Unterach am Attersee. ^Heinz Veitschegger
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