Frühjahrstagung des Club AAB

Staatssekretär Dr. Harald Mahrer und Landesobmann LR Mag. Christopher Drexler
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Bei der Tagung des Club AAB, der Denkschmiede des Steirischen ÖAAB, die regelmäßig zwei Mal pro Jahr stattfinden, fanden sich am Wochenende über 60 zum Großteil hochkarätige Funktionäre des Steirischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmerbundes in Stainz ein. Und die Teilnehmer und Teilnehmerinnen kehrten damit in heißer Weise zur (geographischen) Wiege dieser Denk- und Diskussionswerkstatt des Steirischen ÖAAB zurück. Der Landesobmann des Steirischen ÖAAB, Landesrat Mag. Christopher Drexler begrüßte neben Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Klubobfrau MMag. Barbara Eibinger-Miedl und vielen Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft drei interessante Referenten für die inhaltlich spannende Diskussion in der Schilcherheimat. Am Abend des ersten Tages widmete sich Univ. Prof. Dr. Manfred Walzl mit den Risiken der, sich immer mehr zu einer Volkskrankheit entwickelnden Problematik von Schlafstörungen. Die multimediale Welt, die Erfordernisse des Arbeitslebens und zu einem nicht unwesentlichen Teil auch privater Stress führen dazu, dass bis zu drei Viertel der Bevölkerung inzwischen nicht mehr gut schlafen. Die Folgen von nicht ausreichendem und vor allem nicht ausreichend gutem und damit erholsamem Schlaf sind zahlreich und massiv. Beginnend bei verringerter Leistungsfähigkeit, über emotionale Probleme und gesundheitliche Folgeerscheinungen beschrieb der Schlafforscher, dass schlechter und unzureichender Schlaf auch ein erhebliches Risiko im Straßenverkehr darstellt. Nachgewiesen ist unter anderem, dass viele große Unfälle der Menschheitsgeschichte (Tschernobyl, Harrisburg, Raumfähre Challenger, Öltanker Exxon Valdez) auf durch Schlafmangel erzeugte Unaufmerksamkeit und reduzierte Konzentrationsfähigkeit zurückzuführen sind. Prof. Walzl beschrieb die wesentlichen Aspekte eines guten und ausreichenden Schlafes und fasste am Ende zusammen, dass Zeit zwar Geld sei, Schlaf jedoch Leben.
Am zweiten Tag der Tagung eröffnete Ass. Prof. Dr. Klaus Poier die Tagung mit einer umfassenden Analyse der Landtagswahl 2015. Angefangen beim Phänomen der immer größer werdenden Anzahl der Nichtwähler, über die Frage, was die Bevölkerung davon hält, dass die ÖVP mit Hermann Schützenhöfer nun wieder den Landeshauptmann der Steiermark stellt, bis zur Analyse welche Wählergruppe für den Zugewinn der FPÖ hauptverantwortlich war, führte Poier in seinem Aufriss aus. "Wer ist eigentlich Wahlsieger? Derjenige, der am meisten Stimmen seit der letzten Wahl zulegt oder dann doch derjenige, der insgesamt am meisten Stimmen für sich verzeichnen kann?" war nur eine der durchaus provokanten Aussagen, die der Grazer Wahlrechtsexperte zur Diskussion stellte. Landesobmann LR Drexler kommentierte die Ausführungen zu diesem Thema mit gewohnt klaren Worten. "Eine (Wieder)Einführung der Wahlpflicht ist für eine moderne Demokratie keine Option. Nichtsdestotrotz muss man sich schon die Frage stellen, wie man die Wählerinnen und Wähler wieder mehr für Politik begeistern kann," meinte Drexler in seiner Überleitung zum dritten Gast der Frühjahrstagung.
Staatssekretär Dr. Harald Mahrer beschrieb zu Beginn seiner Ausführungen, warum er seit Beginn seiner politischen Karriere eine wesentliche Forderung erhebt. "Die ÖVP muss den Menschen erklären können, wohin die Reise geht! Was passiert mit meinen Kindern?" Seit 9-11 im Jahr 2001 beherrscht Angst in seinen verschiedensten Facetten die Medienlandschaft. Flugzeugabstürze, Krieg, IS-Terror und Amokfahrten sind heute die täglichen Ängste, die der Bevölkerung über die Titelblätter der Zeitungen vermittelt wird. Man muss als Regierung den Menschen einen Ausblick auf die nächsten Jahre geben können, eine Zukunftsaussicht bieten. Man muss stabilisieren und den Menschen Sicherheit geben. Unter diesem Aspekt muss Regierungsarbeit passieren. Mahrer betonte dabei insbesondere die Stärken Österreichs im Know-How und Innovationsbereich, die bereits in der Gründerzeit entstanden sind und bis heute bestehen, nur oft nicht entsprechend gewürdigt und beachtet werden. Letztlich war man sich am Ende der breiten Diskussion über die Zukunft der österreichischen Politik einig, dass es eine sinnvolle und ehrliche Aufgabenkritik geben muss. Entscheidend sei, wer kann was am besten erledigen und dementsprechend muss man die Aufgaben verteilen.
Christopher Drexler spannte zum Ende der diesjährigen Frühjahrstagung in Stainz einen Bogen über aktuelle und grundsätzliche politische Aspekte. "Demokratie kann und muss in jeder Größenordnung und in allen Bereichen der Welt funktionieren!"

Wo: Fru00fchjahrstagung AAB im Stainzerhof, 8510 Stainz auf Karte anzeigen
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