Schwache Kunjunktur sorgt für höhere Arbeitslosigkeit

Elisabeth Szammer, Leiterin des AMS Fürstenfeld. | Foto: KK
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Mit Ende Feber des Jahres betrug die Arbeitslosenquote in der Region Fürstenfeld, auch saisonbedingt durch das über den Winter ruhende Baugewerbe, 9,7 Prozent. Im März war im Vergleichszeitraum zum Vorjahr ein Anstieg von 9,6 Prozent zu verzeichnen, wiederum ein Zuwachs der Elisabeth Szammer, Leiterin des Arbeitsmarkservice Fürstenfeld (AMS) mit Sorge erfüllt. Im Interview mit der WOCHE sprach Szammer über die größten Herausforderungen am regionalen Arbeitsmarkt in Zeiten einer schwächeren Konjunktur.

WOCHE: Wie lässt sich der neuerliche Anstieg der Arbeitslosenquote erklären?
Szammer: Einerseits drängen immer mehr Menschen auf den Arbeitsmarkt, andererseits stehen durch die schwache Konjunktur zu wenig Jobs zur Verfügung.
Was heißt, es drängen immer mehr Menschen auf den Arbeitsmarkt?
Die Intention der letzten Pensionsreformen war und ist die Anhebung des Pensionsantrittsalters. Dadurch bleiben Menschen länger in Beschäftigung. Durch diese Ausdehnung der Lebensarbeitszeit, durch eine verstärkte Zuwanderung und eine höhere Frauenerwerbsquote gibt es mehr Menschen am Arbeitsmarkt.
Warum steigt vor allem die Arbeitslosigkeit bei Personen über 50 Jahren?
Es steigt auch die Zahl der Beschäftigten in dieser Altersgruppe. Dies ist einerseits auf die Ausdehnung der Lebensarbeitszeit aber auch auf die demografische Entwicklung zurückzuführen. Die geburtenstarken 60iger Jahrgänge (die sogenannten Babyboomer) kommen nun immer stärker in die Altersgruppe 50+. Bekannterweise sorgt vor allem auch der sehr starke Jahrgang 1964 für einen entsprechenden Schub. Da der Anteil der über 50-Jährigen unter den Beschäftigen steigt, ist es teilweise auch eine logische Konsequenz, dass auch der Anteil der über 50-Jährigen unter den Arbeitslosen steigt. Zudem gab es in der Region aber auch wirtschaftliche Ereignisse (Betriebsschließungen, Personalreduzierungen), bei denen es zu zahlreichen Freistellung von langjährigen und somit auch von älteren MitarbeiterInnen kam. Dadurch wurde bei uns diese Entwicklung noch zusätzlich verstärkt.
Kann das AMS etwas dagegen tun?
Die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Bereich der über 50-jährigen Personen wird von uns als große Herausforderung gesehen. Wir wollen im Rahmen unserer Möglichkeiten dem entgegensteuern. Im Nationalrat wurde jüngst ein Arbeitsmarktpaket für Ältere beschlossen, dies soll auch für eine Entspannung dieser Problematik sorgen.
Durch Kombilohnmodelle und Eingliederungsbeilhilfen (Lohnkostenzuschüsse) soll die Arbeitslosigkeit unter Älteren reduziert werden. Wir werden auf die Unternehmen in unserer Region dahingehend zukommen und Förderungsmöglichkeiten anbieten. Auch weitere Beschäftigungsmöglichkeiten im Bereich von Sozialökonomischen Betrieben sollen finanziell unterstützt werden.
Haben nun Jugendliche weniger Chancen auf eine Arbeitsplatz?
Jugendliche können Ältere schon alleine aufgrund des unterschiedlichen Wissensstandes, aber vor allem durch deren Erfahrungswerte nicht direkt ersetzen.
Bei der Gruppe der unter 25-jährigen Personen ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Region auch erfreulicherweise geringer.

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