Mein Partner mit der süßen Schnauze

Der Labrador-Retriever "Beauty" ist seiner Patenfamilie, allen voran Ute Engelhart, inzwischen sehr ans Herz gewachsen. | Foto: KK
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  • Der Labrador-Retriever "Beauty" ist seiner Patenfamilie, allen voran Ute Engelhart, inzwischen sehr ans Herz gewachsen.
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Ute Engelhart aus Graz liebt ihre Hündin "Beauty" über alles. Dennoch wird sie sich in einigen Wochen von ihr trennen – freiwillig, denn der Labrador-Golden Retriever ist zu Höherem berufen: Gemeinsam mit neun weiteren Welpen befindet sich "Beauty" gerade in Ausbildung zum Diabetikerwarnhund. Und Ute Engelhart ist ihre "Pflegemutter" bis "Beauty" zu ihrem eigentlichen Besitzer kommt – mit der täglichen Mission, dessen Leben zu retten.

Eine besondere Beziehung
"50 Jahre lang habe ich immer Hunde gehabt", erzählt Engelhart. "Mein letzter ist voriges Jahr gestorben und dann habe ich in einem Geschäft zufällig eine Anzeige über die Patenschaft von Diabetikerwarnhunden gesehen. Drei Wochen später habe ich 'Beauty' schon bei mir gehabt", erzählt die Hundeliebhaberin mit einem Lächeln auf den Lippen. Das war vor mittlerweile drei Monaten, eine Zeit, in der die beiden zusammen gewachsen sind. "Sie ist der perfekte Familienhund, ich kann sie überall mitnehmen. Sie war sogar schon im Kindergarten", so Engelhart. Tatsächlich sind diese Anpassung und Folgsamkeit auch Teil der Ausbildung, die Engelhart mit "Beauty" im Animal Training Center von Anna Oblasser-Mirtl mehrmals pro Woche besucht. Schließlich muss ein Diabetikerwarnhund darauf abgerichtet sein, seinen Besitzer überall hin mitzubegleiten.

Immer der Schnauze nach
"Unsere Hunde werden vom zweiten Lebenstag an daraufhin trainiert, den Geruch von Über- oder Unterzuckerung zu "erschnuppern" und dies sofort zu melden", erklärt die Tiertrainerin Anna Oblasser-Mirtl. Damit können sie Zuckerpatienten das Leben retten. Auch einen bevorstehenden Zuckerabfall – sogar während des Schlafes – können die Hunde erschnüffeln. Somit haben Diabetikerwarnhunde nicht nur die Erlaubnis, sondern sogar die Pflicht, immer ganz nah, bei ihrem Herrchen oder Frauchen zu sein. "Ja, auch Beauty darf bei mir im Bett schlafen", lacht Ute Engelhart. An die bevorstehende Trennung möchte sie noch gar nicht denken: "Ich würde mich so freuen, wenn 'Beauty' zu einem Kind kommt. Sie liebt Kinder", hofft Engelhart. "Das Wichtigste ist jedenfalls, dass sie helfen kann. Und wer weiß, vielleicht werde ich ja wieder Hundepatin?"

ZUR SACHE:
Im Animal Training Center (ATC) von Anna Oblasser-Mirtl werden österreichweit die einzigen Diabetikerwarnhunde ausgebildet.
Bis die Hunde ihren tatsächlichen Besitzern übergeben werden können – die Ausbildung dauert bis zu 18 Monaten – ist Oblasser-Mirtl immer auf der Suche nach Patenfamilien, die den Hunden ein familiäres Aufwachsen ermöglichen. Die Kosten für Futter und Impfungen übernimmt das ATC.
Weiterführende Informationen: http://www.animaltrainingcenter.at/

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