Arbeit und Beschäftigung aus Sicht einer Frau

Mit rund 23 Prozent zählen die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern in Österreich zu den höchsten innerhalb der EU. Dieser Gender Pay Gap wird in Österreich unmittelbar in der Pension fortgeschrieben. 2013 lag das mittlere Bruttojahreseinkommen von Frauen mit einer eigenen Alterspension bei 12.706 Euro, jenes der Männer bei 24.559 Euro – in Summe ein Einkommensunterschied von 48 Prozent.
Wie Leiterin Rosina Ziringer-Schmelzer berichtet, zeigt die Erfahrung der Frauen- und Mädchenberatungsstelle Hartberg-Fürstenfeld, dass, finanzielle Abhängigkeit vielfach ein Nährboden für unterschiedliche Formen der Gewalt ist. Hier ist sowohl an Formen der körperlichen Gewalt im sozialen Nahraum, als auch an psychische Gewalt in Form von Herabwürdigung und Abwertung aber auch Mobbing und Druck am Arbeitsplatz zu denken. Es wird deutlich, dass ein selbstbestimmtes Leben sehr stark mit ökonomischer Selbstständigkeit verbunden ist.
Die Veranstaltungsreihe „Frauen_Beschäftigung“ versucht den zentralen Lebensbereich Arbeit und Beschäftigung aus Sicht der Frau darzustellen. Hierzu werden Experten unterschiedlicher Beschäftigungsfelder Vorträge in der Frauen- und Mädchenberatung in Hartberg halten. Gestartet wird am 23. Feber um 17 Uhr mit einem Vortrag der Landwirtschaftskammer Hartberg-Fürstenfeld. Herausforderungen, Problemstellungen aber auch Unterstützungsmöglichkeiten für Frauen in der Landwirtschaft werden vorgestellt und anschießend diskutiert.

Am 25.Feber folgt ein Referat des AMS Hartberg-Fürstenfeld, hier werden Spezifika für arbeitssuchende Frauen und Mädchen herausgearbeitet. Am 01.März folgt der Vortrag der Arbeiterkammer Steiermark zum Thema „Frauen als unselbständige Beschäftigte“. Der 3. März steht im Zeichen selbständig tätiger Frauen. Das Referat erfolgt von der Wirtschaftskammer Hartberg-Fürstenfeld. Abgeschlossen wird die Vortragsreihe am 10.März mit einem Vortrag der Pensionsversicherung zum Thema Frauen und Pension. Die Erkenntnisse und Ergebnisse der Vorträge werden schließlich am 17. März in einer Podiumsdiskussion mit Vertretern aller Organisationen vorgestellt und mit Fachkräften aus Politik, Verwaltung und sozialer Praxis diskutiert.
„Die Vortragsreihe versteht sich als Bindeglied zwischen Experten und betroffenen sowie interessierten Frauen und Mädchen aus der Region. Sie soll dazu dienen Hemmschwellen abzubauen und neue Erkenntnisse zu gewinnen,“ fasst Rosina Schmelzer-Ziringer die Ziele der Veranstaltungsreihe zusammen. Alle Vorträge finden in der FMB Hartberg statt, dauern von 17 - 19 Uhr und sind kostenlos. Um Anmeldung unter 03332/62862 oder office@frauenberatung.org wird aus organisatorischen Gründen gebeten.