„Mailbauer Erdstall“ nun zugänglich
Für Grundstücksbesitzer Anton Holzer diente der Erdstall vor Jahrzehnten als Hausbrunnen.
Anton Holzer, vulgo Mailbauer Toni, auf dessen Grundstück in Riegersbach bei Vorau sich dieser Erdstall befindet erinnert sich zurück, dass es diese Höhle schon immer gegeben hat und früher als Hausbrunnen diente. Nachdem das Wasser immer spärlicher rann, entschloss man sich im Jahre 1972, den Zugang mittels Presssteinen zu schließen.
Im Jahre 2006 wurde in Folge von Baggerarbeiten der Eingang unabsichtlich wieder geöffnet und man entschloss sich, den Eingang freizulassen, ja sogar noch durch einen gelungenen Überbau zu schützen.
"Der Erdstall diente zu Kriegsende meinem Vater und anderen Heimkehrern auch als Versteck vor den Russen. Der Stollen dürfte zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Unbekannten geöffnet worden sein, nachdem er einige Jahrhunderte nicht benützt worden war", berichtete Anton Holzer.
Der „Mailbauer Erdstall“ wird zurzeit vom Verein "Sub Terra Vorau" betreut. Laut Sub Terra Obmann Hans Schweighofer, ist der ursprüngliche Zweck des Erdstalls zur Zeit noch unbekannt. "Man kann mit Sicherheit bergbauliche Hintergründe ausschließen, da die Gänge komplett aus Schiefer bestehen und sich kein Quarz oder Gneis und auch kein Erz im Gestein befindet. Ebenfalls kann man die Benützung für den Wasserbau ausschließen", erklärte "Sub Terra" Obmann Schweighofer.
Auch das Alter des Erdstalls ist schwer nachzuweisen, er dürfte aber im frühen Mittelalter entstanden sein. Da sich in unmittelbarer Nähe mehrere Gänge befinden, darf man von einem Stollensystem ausgehen, was aber zurzeit noch unerforscht ist. Diesbezüglich arbeiten die Grazer Prähistoriker und Höhlenforscher Ingrid und Dr. Heinrich Kusch und mit ihrem Team gemeinsam mit Sub Terra Vorau an der Erforschung. Derzeit gibt es noch viele Rätsel über die "Vorauer Unterwelt". In gemeinsamer Arbeit versucht man nun diesen auf die Spur zu kommen.
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