Abschied von einem großen Steirer
Viele Steirer erwiesen Josef Krainer die letzte Ehre
Mit einer Trauersitzung des steirischen Landtags und einem Requiem im Grazer Dom endet heute der feierliche Abschied vom steirischen Alt-Landeshauptmann Josef Krainer. Das Begräbnis selbst fand am Montag in der Pfarrkirche in Graz-St. Veit statt. Im Rahmen des Trauergottesdienstes blickte der katholische Theologe Philipp Harnoncourt auf gemeinsame Stationen in vorkonziliarer Zeit zurück, als Krainer Generalsekretär der Katholischen Aktion Steiermark war. „Eines seiner ganz großen persönlichen Anliegen war immer die Ökumene“, betonte Harnoncourt. Der evangelische Superintendent der Steiermark, Wilhelm Miklas, unterstrich Krainers konfessionsübergreifendes Wirken: „Josef Krainer hinterlässt ein eindrucksvolles ökumenisches Vermächtnis. Die Steiermark hat sich unter ihm zu einem ökumenischen Musterland entwickelt. Der Schutz der Minderheiten und die Unterstützung der Kleinen waren ihm echte Anliegen“, so Miklas.
Politikwissenschatfler Wolfgang Mantl, zeitlebens ein enger persönlicher Freund Krainers, ging auf das politische Wirken des ehemaligen Landeshauptmannes ein: „Ein kleines Land braucht einen großen Horizont - das hat Josef Krainer gewusst. Bereits vor seinem Amtsantritt als Landeshauptmann wirkte er daher an der Gründung der Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria mit“, erinnerte Mantl. „Er erweiterte die steirirsche Breite zur europäischen Breite und wirkte als Landeshauptmann auch an den Verhandlungen zum EU-Beitritt mit.
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer unterstrich mit dem Hinweis auf die anwesenden Trauergäste - „von Karl Schwarzenberg bis Arnold Schwarzenegger“ - die Bedeutung von Josef Krainer als Landesvater der Steiermark und als Mensch. „Sein Vater und er haben dieses Land 50 Jahre lang geprägt. Josef Krainer junior hatte eine Witterung für politische Vorgänge und ein feines Sensorium dafür, wie man Politik entwickelt und gestaltet. Er war Landesvater und Staatsmann und hat dennoch nie vergessen, woher er selber kommt“, so Schützenhöfer.
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