DIE UNENDLICHE GESCHICHTE DER TIROLER ENERGIEWENDE! 4. und letzter Teil

Die Märchen von günstigste Stromerzeugungskosten durch die Wasserkraft schmelzen bereits dahin wie der Schnee in der Frühjahrssonne. © Ing. Günter Kramarcsik
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  • Die Märchen von günstigste Stromerzeugungskosten durch die Wasserkraft schmelzen bereits dahin wie der Schnee in der Frühjahrssonne. © Ing. Günter Kramarcsik
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RESÜMEE zur TIROLER ENERGIEWENDE

In jedem Fall ist das Argument der günstigsten Stromerzeugungskosten durch die Wasserkraft in den letzten Jahren bereits dahingeschmolzen wie der Schnee in der Frühjahrssonne nun zu schmelzen beginnt! Sich ausschließlich an der Stromerzeugung aus Wasserkraft fest zu klammern macht in jeden Fall keinen Sinn, weil:

A) Der Stromhandelspreis zumindest mittelfristig nicht mehr so ansteigen wird, dass die Erzeugungskosten der Wasserkraft wieder gedeckt werden können!
B) Die Erzeugungskosten der Wasserkraft nicht mehr gesenkt werden können und die ergiebigsten Wasserkraftwerksstandorte (Standorte 1. Wahl) bereits realisiert sind. Die nun anstehenden Projekte sind nur noch 2. Wahl.
C) Sonne und Wind hat noch großes Kostensenkungspotential und wird künftig billigere Erzeugungskosten ausweisen als die besten Wasserkraftwerke!

Ein Blick auf die Strompreisentwicklung an der Börse in den letzten 15 Jahren verspricht auch keine Verbesserung des Stromhandelspreises für die Zukunft! Selbst die bisher bekannten Preise für Terminmärkte bis 2022 lassen im günstigsten Fall einen leichten Anstieg des Handelspreises auf das Niveau des vergangenen Jahres erwarten. In diesem Fall sind alle Preise noch weit davon entfernt, um mit Strom aus Wasserkraft (besonders mit Laufkraftwerke) wieder Gewinne schöpfen zu können!

Verantwortungsbewusste Elektroversorgungsunternehmen (EVU) haben die Zeichen der Zeit erkannt. So auch der „Nichttiroler“ Vorstandchef der Innsbrucker Kommunalbetriebe DI. Harald Schneider, welcher vergangenes Jahr im November mitteilte, dass die IKB in der Wasserkraft keine Zukunft sieht und die IKB sich mit 11% an einem 1,5 Milliardenwindkraftprojekt in Deutschland (Rügen) beteiligen wird! Hier kann gesamtes <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/oesterreich/tirol/3882472/Der-Inn-als-NogoArea-ist-widersinnig">Interview im Wirtschaftsblatt Tirol</a> nachgelesen werden.

Mittelfristig sieht er bis ca. 2025 eine zarte Preiserhöhung (Meine Anmerkung: ist ca. 10%, also von Basis 2014 mit ~3,3 ct./kWh auf ca. 3,6 ct./kWh) und langfristig bis 2050 sieht er eine moderate Erhöhung (Anmerkung: vom tiefsten Preis 2018 mit ca. 3 ct./kWh um ca. 50% erhöht ergibt somit 4,5 ct./kWh?)!

In beiden Fällen ist der Handelspreis noch weit weg von den realen Stromgestehungskosten der Wasserkraft mit 4,5 ct./kWh (gilt für Standorte 1. Wahl und bereits abgeschriebene KW) bis ca. 10 ct./kWh je nach KW- Typ und Leistung!

Da sind die Prognosen für die Stromgestehungskosten mittels Sonne und Wind weitaus günstiger.

Künftig lassen sich damit auch bei niederen Stromhandelspreisen noch schöne Gewinne einfahren. Unter diesem Aspekt wird es verständlich, warum sich die IKB von der Wasserkraft verabschiedet und 165 Mio. Euro nach Deutschland in die Windkraft investieren wird!

Da passt die Format- Meldung "<a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.format.at/finanzen/boerse/verbund-strom-preise-konsumenten-5550351">Verbund produziert weniger Strom - Preise für Konsumenten könnten sinken</a>" bestens in das Bild eines nur leicht ansteigenden Stromhandelspreises! Eine Preiserhöhung für Endkonsumenten erwartet Verbund- Chef Wolfgang Anzengruber nicht - ganz im Gegenteil. Für die Endkunden- Strompreise sieht Verbund- Generaldirektor Wolfgang Anzengruber am Markt mittelfristig kein Erhöhungspotenzial, sondern eher eine Stagnation oder vielleicht sogar die Möglichkeit einer Senkung. Dies könnte aber, wie in der Vergangenheit, auch wieder durch höhere Steuern oder Abgaben egalisiert werden, meinte Anzengruber am Mittwoch im Bilanzpressegespräch vom VERBUND.

Mein gestriger Artikel zum Weltwassertag beschränkt sich nicht nur auf das Trinkwasser (sauberes Wasser) sondern soll uns und unsere Politiker sensibilisieren, um unsere Gewässer nicht nur für nachfolgende Generationen zu erhalten, sondern den Konkurrenzdruck der Energiewirtschaft auf die so wichtige Ressource für Mensch, Fauna und Flora zu entschärfen. Leider nahmen unsere Landespolitiker den Weltwassertag zum Anlass, für die ach so umweltfreundliche und ökologische Stromerzeugung mit Wasserkraft die Werbetrommel zu rühren!

Da werden dann Kraftwerke projektiert wie an der Sanna, wo künftig 2/3 des Jahres (= 8 Monate) nur mehr eine Mindestwassermenge fließen wird! Siehe dazu Übersichtstabelle von bisher langjährigen monatlichen Abflussmengen und künftigen Restwassermengen. Sommersaison verlängernder Wildwasssersport nach vorne und hinten wird enorm gekürzt! Paddelsaison von 9 Monate auf 4 Monate und Raftsaison gleich um 4/5 auf nur mehr 1 Monate. Bestehende Arbeitsplätze und lokale Wertschöpfung in nicht unbeträchtlichen Ausmaß werden damit unter dem Deckmantel der Energiewende vernichtet! Das Argument Energiewende soll dabei die Geldgier der E- Wirtschaft verstecken, weil sich unsere Politiker von der Wasserkraft noch immer enorme Gewinne erwarten. Die meisten EVUs sind im Eigentum von Kommunen, der Länder oder gar des Bundes.

Da erwartet man sich natürlich Budgetaufbesserungen infolge Gewinnausschüttungen bzw. Auszahlung von Dividenden. Sie wollen es aber nicht wahrhaben, dass bis auf wenige Ausnahmen mit Wasserkraft zumindest bis 2050 wohl nichts mehr zu verdienen sein wird! Da werden Millionenlöcher geöffnet, welche künftig mit Budgetmittel zu stopfen sein werden. Wir als Steuerzahler werden künftig wieder doppelt zur Kassa gebeten. Als Endkunden werden wir dann wohl noch höhere Strompreise bezahlen müssen? Siehe dazu vorige Aussage vom Verbund- Vorstandsdirektor Anzengruber!

Hier sind die Links zu allen 4 Teilen:
1. Teil

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3. Teil

4. Teil

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