Heute ist Weltwassertag – Schutz der Gewässer ist auch Klimaschutz!

© Ing. Günter Kramarcsik
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Das sollte Anlass genug sein, unseren Blick einmal auf unsere Flüsse und Seen als einzigartige Lebensräume zu werfen.

Der Erhalt ihrer natürlichen Funktionen wird mehr und mehr wegen Übernutzung durch den Mensch gefährdet! Landwirtschaft, Industrie, Energiewirtschaft, Schifffahrt, Erholung und zahlreiche Tier- und Pflanzenarten konkurrieren um die gleiche Ressource!

Deren natürlichen Funktionen zu erhalten ist ein ganz wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin konnten beispielsweise nachweisen, dass Stauseen eine bedeutende Quelle für Treibhausgase sind. Nach Hochrechnungen der Forscher stammen 4 Prozent des weltweit aus Binnengewässern freigesetzten Kohlenstoffes aus Wasserkraft produzierenden Stauseen. Wobei deren weltweiter Flächenanteil nur zirka 0,6 Prozent beträgt.

Die in Kraft getretene Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL seit 2000) hat ein ambitioniertes Ziel:

Bis 2015, spätestens jedoch bis 2027, solle ein guter Zustand der europäischen Gewässer erreicht sein. Die Zeit ist nahezu um, bis Ende dieses Jahres sollen die einzelnen Länder die Maßnahmen zum Erreichen der Ziele umgesetzt haben. Der Fischlift in der Runserau und das künftige winterliche Restwasser von mind. 5 m³/s (statt 1 m³/s) im Inn und in unserer Stadt sind die Folgen dieser EU- Vorgabe und beruhen somit nicht auf Freiwilligkeit von Seiten der TIWAG.

Zur WRRL der EU meint Prof. Dr. Klement Tockner, Direktor des IGB: „Es ist unbestreitbar, dass sich die Wasserqualität in den Ländern der EU in den letzten Jahrzehnten teilweise stark verbessert hat. Zugleich nimmt aber auch der Nutzungsdruck auf die Ressource Wasser zu.“ Auch einseitig verstandener Umweltschutz, wie der Ausbau der Wasserkraft, kann sich fatal auf Gewässer auswirken.Derzeit werden im Alpenraum viele der letzten intakten Gewässer* der Energiegewinnung durch Wasserkraft geopfert, trotz der Tatsache, dass diese Kleinkraftwerke keinen nennenswerten Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der Energieversorgung liefern“, so Prof. Dr. Klement Tockner.

* So ein intaktes Gewässer ist die Sanna, als Europas kürzester Wildwasserfluss!

Wasserkraft galt lange Zeit als Energiequelle mit sehr guter Ökobilanz. Seit Ende der achtziger Jahre konnten Forscher jedoch zeigen, dass Stauseen beachtliche Mengen an Treibhausgasen an die Atmosphäre abgeben. In einer aktuellen Erhebung zur Emission von Treibhausgasen wurden Daten aus 85 Stauseen in tropischen und gemäßigten Breiten ausgewertet. Die daraus abgeleitete Kohlenstoff-Emission aus allen Stauseen mit Wasserkraftwerken beträgt 51 Millionen Tonnen Kohlenstoff pro Jahr. In den kommenden 15 bis 20 Jahren werden weltweit bis zu 4000 neue große Wasserkraftanlagen gebaut, welche die Stromproduktion aus Wasserkraft nahezu verdoppeln. „Obwohl es auch einige Stauseen mit geringerem Treibhausgaspotential gibt, besteht angesichts des enormen globalen Ausbaus der Wasserkraft die Gefahr, dass es in Zukunft zu einer deutlichen Zunahme der Treibhausgasemissionen durch Stauseen kommen wird“, so der IGB-Wissenschaftler Dr. Peter Casper, der bereits seit einigen Jahren die Emission von Treibhausgasen aus Seen erforscht.

Quelle: Auszug und eigene Ergänzungen mit Lokalbezug von mir, von Saskia Donath Pressestelle des <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://idw-online.de/de/news627874">Forschungsverbundes Berlin e.V.</a>

Siehe dazu auch nachfolgenden Beitrag und zugehörige Kommentare: Sanna-Kraftwerk bleibt heiß umkämpft

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