Schweinetreiben bei eisiger Kälte am Kogelberg
In Freilaufgehegen genießen die Kogelberger Wollschweine ein saugutes Leben.
Eingesperrt auf kleinstem Raum bei künstlicher Belüftung und nur wenig Tageslicht - dieses Bild kennen die Kogelberger Wollschweine glücklicherweise überhaupt nicht. Selbst wenn das Thermometer tagelang viele Minusgrade anzeigt, denkt die Schweinefamilie mit ihren entzückenden Ferkeln nicht daran, sich in die Hütte zurückzuziehen, wie ein Besuch der WOCHE zeigt. "Wichtig ist, dass immer genügend Wasser zur Verfügung steht. Wir heizen im Keller und dank einer Ringleitung ist das Wasser immer in Bewegung und friert nicht ein", erzählt "Wollschweinbauer" Kurt Stessl, während er eine Durok-Muttersau streichelt.
Keine Futtermittelzusätze
"Die kleinen quirligen Ferkel sind sehr widerstandsfähig und sind schon nach wenigen Tagen mit den Muttersauen in den großzügigen Gehegen unterwegs und beginnen sehr früh mit der Aufnahme fester Nahrung. "Die Fütterung erfolgt ausschließlich mit Gerstenschrot, Grünfutter, Kastanien, Eicheln, Walnüssen und Kernölpresskuchen", erzählen die beiden Kogelberger Kurt Stessl und Peter Kieslinger, die gemeinsam mit Werner Paulitsch, Manfred Pollanz und Stefan Prenninger die Kogelberger Wollschweine GesbR bilden.
Was im ganz kleinen Kreis begann, ist im stetigen Wachsen begriffen. Mittlerweile werden jährlich rund 40 Schweine vermarktet, wobei ein Schwein bis zur Schlachtung etwa zwölf bis 15 Monate gefüttert wird. "Das Schlachten und Verarbeiten erfolgt beim Ab Hof Verkauf Posch vlg. Woaka in Heimschuh, wo wir auch die Kühl- und Reifräume mitnutzen dürfen", ist Stessl froh.
Damit sich die Böden erholen können ist auch ein weiterer Ausbau der Freigehege geplant, wobei genügend Möglichkeiten zur Verfügung stehen. "Wir könnten auch mehr produzieren, aber dann geht es über unser Hobby hinaus und das wollen wir nicht", so Stessl. In Summe werden zur Zeit neun Freigehege gepflegt. Immerhin sind die Kogelberger Wollschweinbauern neben der Betreuung ihrer Schweine hauptberuflich als Spediteur, Weinbauer, Schuster, Haustechniker und Haubenkoch voll ausgelastet.
Worte der Woche
"Die Schweine haben mit der Kälte kein Problem. Sie sind im Sommer viel mehr in der Hütte als im Winter."
"In sechs Jahren haben wir für unsere Schweine kein einziges Mal einen Tierarzt gebraucht, außer für die Kastration."
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