Acht Wochen "Galgenfrist" für den DSV Leoben
LEOBEN. Wie angekündigt ist der Vorstand des Fußballclubs DSV Leoben bei der heutigen außerordentlichen Generalversammlung zurückgetreten. Neben Präsident Gabor Heinemann haben Axel Thurner und Gernot Tändler ihre Vorstandsmandate zurückgelegt. Da kein neuer Vorstand gefunden werden konnte, bleiben dem Traditionsverein gerade einmal acht Wochen Zeit, um neue Führungspersonen zu finden.
Negative Fortführungsprognose
Gabor Heinemann, der den Verein vor fünf Jahren von Edi Lieber übernommen hat: "Der Verein ist weitestgehend entschuldet. Ich bin aber nicht in der Lage, die Zukunft des DSV Leoben zu bewältigen. Ich kann weder die dafür notwendige Arbeitsleistung aufbringen noch die dafür notwendigen finanziellen Mittel." Laut Heinemann fehlen 60.000 Euro, um die Saison 2014/15 abschließen zu können. Bis März 2015 sei der Club aber liquid. Rund 130.000 Euro müssten aufgebracht werden, um das nächste Spieljahr absolvieren zu können. "Eine negative Fortführungsprognose ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu verantworten", sagte Heinemann.
Stichtag 12. Jänner 2015
Bis zum 15. Dezember sollen zumindest die Kicker der Kampfmannschaft erfahren, ob sie die Freigabe für einen Clubwechsel erhalten. Am 12. Jänner 2015 muss entschieden werden, ob der Spielbetrieb in der Landesliga eingestellt werden muss oder nicht.
Lösung für die Jugendspieler?
Für die rund 170 Jugendspieler des DSV Leoben könnte es eine Lösung geben. Die Generalversammlung hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, im Falle der Auflösung des DSV Leoben die Jugend in den Zweigverein "DSV Juniors" umzuschichten. "Dafür werde ich sorgen, dass die Jungen spielen können", sagte Heinemann.
Unsichere Zukunft
Ob sich innerhalb von acht Wochen ein neuer Vorstand für den DSV Leoben findet, ist derzeit ungewiss. Der Leobener Gemeinderat Wilfried Gröbminger und Stadtwerke-Direktor Ronald Schindler haben mit potenziellen Kandidaten Gespräche geführt: "Wir wollten aber die heutige Generalversammlung abwarten und nicht mit ungelegten Eiern an die Öffentlichkeit gehen. Wir hoffen, dass sich jemand findet, der den DSV Leoben in eine neue Zukunft führt."
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