KSV Tri-Team Kapfenberg
Die Summe aller Schindereien
Die Triathletinnen und Triathleten des "Tri-Team" KSV Kapfenberg starten in eine neue Saison. Die Ziele sind hoch gesteckt - Weltmeister- und Europameisterschaft im Visier.
KAPFENBERG. Schwimmen, Radfahren, Laufen. Alle drei Sportarten für sich haben es in sich, wenn man sie im Ausdauerbereich betreibt. Der Triathlon vereinigt alle drei Sportarten zu einer einzigen und ermittelt so den ultimativen Ausdauersportler. Ganz besonders in der Königsdisziplin, dem "Ironman" mit 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und zum Abschluss noch einen Marathonlauf über mehr als 42 Kilometer.
In Kapfenberg frönt man sich dieser freiwillig auferlegten Schinderei seit dem Jahr 1987. "Noch vor dem großen Hype wurde beim KSV bereits der Zweigverein ,Tri Team' gegründet", erzählt Tri-Team-Obmann Hermann Harrer. Sein Stellvertreter Mario Friesenbichler ergänzt: "Begonnen haben wir mit 20 Mitglieder, jetzt liegen wir bei 90 Mitgliedern, davon nehmen 60 aktiv an Bewerben teil." Er selbst gehört zu den "Eisernen" im Verein. 17 Mal hat er bei Langdistanz-Bewerben teilgenommen, davon fünf Mal bei der Ironman-WM in Hawai.
Das jüngste Mitglied im Tri-Team ist 15 Jahre alt, der älteste 80 Jahre. "Im Verein haben wir ein Durchschnittsalter von 42 Jahren. Viele stoßen erst nach einer erfolgreichen Sportkarriere zu uns; viele kommen vom Fußball, einige übers Schwimmen. Sie alle wollen bei uns noch eine neue Herausforderung in Angriff nehmen, erzählt Peter Bacun, der bei der Triathleten für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist und selbst einer der Aktivsten in der "Age Group" ist, sozusagen der "Klub der Älteren". "Heuer locken Europameisterschaft in Vichy und die Weltmeisterschaft in Malaga. Eine Quali-Möglichkeit dazu gibt es beim Apfelland-Triathlon am Stubenbergsee", erzählt Peter Bacun.
Auch "finanzieller" Atem notwendig
Im heurigen Jahr planen die KSV-Mitglieder an insgesamt 50 Bewerben im In- und Ausland teilzunehmen. "Einer unserer Triathleten nimmt gleich an zehn Bewerben teil, eine Athletin an immerhin neun Bewerben", so Hermann Harrer.
Wobei die Bewerbsteilnahmen für die Athleten durchaus ins Geld gehen. Für einen Ironman-Bewerb in Österreich muss man rund 800 Euro an Nenngeld berappen, eine Hawai-Teilnahme kostet einem Athleten rund 5.000 Euro – zu bezahlen aus eigener Tasche. "Allein die Nenngelder würden unseren finanziellen Rahmen sprengen. Was wir leisten können, ist die Basisversorgung in der Sport-Infrastruktur und ein einheitliches Auftreten in Form der Trainings- und Wettkampfbekleidung. Mit dieser einheitlichen Vereinsbekleidung können wir unsere Sponsoren repräsentieren und das Gemeinschaftsgefühl fördern", erklärt Harrer.
Der jährliche Mitgliedsbeitrag ist mit 100 Euro sehr moderat. "Dank Unterstützung der Stadt Kapfenberg - die auch unser größter Förderer ist – haben unsere Mitglieder kostenlose Zutritte zu den Sportstätten." Von 6 bis 8 Uhr in der Früh gibt es die Frühschwimmereinheiten im Hallen- bzw. Freibad Kapfenberg, zusätzlich drei mal in der Woche ein Schwimmtraining mit einer professionellen Trainerin. Gemeinsame Ausfahrten mit dem Rennrad werden über eine Whats-App-Gruppe organisiert. "Prinzipiell wird aber sehr individuell trainiert, weil sich die Sportlerinnen und Sportler auch die unterschiedlichsten Saisonziele setzen", erklärt Maria Friesenbichler.
Starkes Team im Individualsport
Anschließen will man heuer nahtlos an das Erfolgsjahr 2023: Allein bei den steirischen Meisterschaften hat man 16 Medaillen abgeräumt, davon fünf in Gold, sieben Silbermedaillen und vier in Bronze.
Das "TriTeam" ist Teil der großen KSV-Familie. "Wir sind keine Sektion, sondern ein eigenständiger Teilverein", so Peter Bacun. Die Sportvereinigung Kapfenberg (KSV) setzt sich aus 43 Teilvereinen mit 4.500 Mitgliedern zusammen und ist somit die größte Amateursportvereinigung Österreichs.
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