"Immer auf dem innovativen Sprung"
Start der neuen WOCHE-Serie "Im Gespräch":
Teil eins unserer Serie führt uns nach Kindberg-Allerheiligen zu Familie Weissenbacher.
Daniela und Stefan Weissenbacher sind bekannt für ihre Köstlichkeiten aus Haus, Hof und Keller. Stefan ist Mostsommelier, Daniela Kaffeesommelier. Die Landwirtschaft und die Obstgärten sind die Basis ihrer zahlreichen selbstgemachten Produkte.
Wie entstand die Idee, sich neben der Landwirtschaft dieses zweite Standbein mit Buschenschank, Mosteria, Mostothek und Urlaub am Bauernhof aufzubauen?
Stefan Weissenbacher: Die Landwirtschaft ist ja eigentlich eine sehr kleine. Es war immer eine Nebenerwerbslandwirtschaft. Wenn wir das nicht so entwickelt hätten, gebe es den Bauernhof in dieser Form nicht mehr. Ein Schlüsselerlebnis war der Besuch des Stiftes Ardagger mit der Mostgalerie. Daniela Weissenbacher: Als es mit der Übernahme so weit war, haben wir überlegt, wie wir den Hof führen sollten, um davon leben zu können. Ansonsten wäre es fast zu viel Arbeit für nebenher.
Welche Spezialitäten erwarten die Gäste?
Daniela: Wir verarbeiten unser eigenes Rind- und Schweinefleisch. Es gibt verschiedene Salamiarten, Speck, geräuchertes Rindfleisch, selbstgemachtes Gebäck, Mehlspeisen und hausgerösteten Kaffee.
Stefan: Sortenreine Moste, verschiedene Fruchtsäfte, Edelbrände, Schnäpse und Liköre. Und natürlich den Apfelschaumwein nach traditioneller Flaschengärmethode. Seit zwei Jahren gibt es bei uns auch Cider. Man muss immer am innovativen Sprung sein, aber auch neue Kreationen entwickeln.
Worauf legen Sie in Ihrem Betrieb größten Wert?
Stefan: Auf Qualität, Innovation, aber auch Nachhaltigkeit und Beständigkeit. Wir haben ausschließlich alte Apfelsorten bzw. verwenden wir Wildfrüchte. Alte Sorten haben ein ganz anderes Geschmacksspektrum als neue.
Auf welche Eigenkreation sind Sie besonders stolz?
Daniela: Auf die Salami. Wir haben uns das alles selbst erarbeitet. Das war schon schwierig. Bis dir das einmal gelingt, vergehen ein paar Jahre.
Stefan: Im Saftbereich ist es der Bohnapfel-Schaumwein. Dieser ist schon etwas Einzigartiges, da es ein sortenreiner Bohnapfel ist. Wir machen den Grundwein und bringen ihn nach Golls ins Burgenland. Die Versektung in der Flasche und die ganze Vergärung macht dann die Sektkellerei Szigeti.
Wie schaut bei Ihnen ein Arbeitstag aus? Wer übernimmt was?
Daniela: Die Arbeit ist immer saisonbezogen. Im Herbst führen wir gemeinsam die Obsternte durch. Wenn ein Moststuben-Tag ist, fange ich schon in der Früh zu kochen an. Wenn Feriengäste da sind, kommt das Frühstück noch dazu. Kein Tag läuft gleich ab, aber das ist genau das Schöne.
Stefan: Am 23. Juli startet der Buschenschank, der dann donnerstags bis sonntags geöffnet ist. Wie es in einem Familienbetrieb üblich ist, macht grundsätzlich jeder alles.
Für Ihre Saftkreationen Apfel-Rohnen und Apfel-Möhren erhielten Sie heuer Gold bei der Steirischen Landesbewertung. Ihr Erfolgsrezept?
Stefan: Die Qualität des Grundproduktes und natürlich auch das passende Know-how. Unsere Kellerei ist eigentlich eine Weinkellerei, alles in Edelstahl, und wir pressen ganz schonend mit einer Weinpresse. Aber letztlich ist es einfach die Obst-Qualität. Die Technik kann die Qualität nie verbessern sondern nur unterstützen.
Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
Daniela: Wir werden das so weiterführen, da es die Gäste so lieben. Wir wollen auch immer wieder etwas Neues kreieren. Wir haben so viele Stammgäste, die auch schon zu Freunden geworden sind, das ist wirklich schön.
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