Keinen Bock mehr auf bügeln und putzen
Obwohl familiäre Strukturen im Bezirk noch intakt sind, suchen immer mehr Junge Hilfe – im Haushalt.
SCHÄRDING (ebd). 2007 war Schärding einer der letzten Bezirke Oberösterreichs, in dem das Hilfswerk den Haus- und Heimservice eingeführt hat. "Wir haben 2007 mit einer Mitarbeiterin und vier Kunden begonnen. Heute haben wir sieben Mitarbeiterinnen und 47 Kunden", so Ulrike Furtmüller, Leiterin des Hilfswerks. Dabei nimmt erst in den vergangenen Monaten die Nachfrage nach den Serviceleistungen richtig Fahrt auf.
"Es geht steil nach oben", bestätigt Furtmüller. Grund für den Boom ist, dass das Angebot immer bekannter wird. Außerdem sei es falsch, dass das Haus- und Heimservice nur von älteren oder kranken Menschen in Anspruch genommen werden kann. "Wir haben Kunden vom Doktor bis zur jungen Familie." Vor allem Waschen, Bügeln, Putzen und Gartenarbeiten werden hauptsächlich in Anspruch genommen. "Ältere Personen haben da noch immer eine Hemmschwelle, wenn sie jemanden brauchen." Aber auch Firmen und Gemeinden finden Gefallen an dem Angebot. "Sollte bei uns jemand ausfallen, ist garantiert, dass eine andere Mitarbeiterin übernimmt."
Überhaupt besticht der Heimservice durch Flexibilität. "Im Grunde ist es so, dass sich unsere Mitarbeiterinnen die Dienstzeiten mit den Kunden individuell ausmachen." Da kann es schon mal sein, dass zum Kunden etwa nach einem Malerbesuch kurzfristig zum Putzen ausgerückt wird.
Win-win-Situation
Ebenso unterschiedlich wie die angebotenen Dienstleistungen gestalten sich die Zeitintervalle, in denen die Mitarbeiterinnen im Einsatz sind. "Es gibt Leute, bei denen sind wir fünfmal in der Woche – und welche, wo wir einmal im Monat sind." Vor allem berufstätige Paare oder solche, die gerade Nachwuchs bekommen haben, entdecken verstärkt den Service. Das Hilfswerkangebot hat aber laut Furtmüller auch noch einen anderen Vorteil. "Die flexible Arbeit bei uns bietet sich gerade für berufliche Wiedereinsteigerinnen an. Außerdem ist bei uns jeder fix angemeldet." Für die Zukunft wünscht sich Furtmüller "dass der Betrieb positiv läuft und wir uns selbst finanzieren können."
Außerdem will die Hilfswerk-Chefin die Mitarbeiterzahl auf zehn erhöhen. "Weil es noch genug Luft nach oben gibt. Ich leite auch das Hilfswerk in Eferding. Der Bezirk ist viel kleiner, trotzdem haben wir dort über 200 Kundschaften." Zudem soll nach Eferdinger Vorbild die "Kinderbetreuung" ausgebaut werden. "Dort arbeiten wir mit Versicherungen zusammen. Wenn ein Kind überraschend krank wird und niemand aufpassen kann, übernehmen wir das."
Zur Sache
Wer sich näher über den Haus- und Heimservice des Schärdinger Hilfswerk informieren möchte, kan dies per E-Mail unter schaerding@ooe.hilfswerk.at oder telefonisch unter 07712/35674 oder 0664/807651306 tun.
Fotos: Hilfswerk
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.