"Wahl in Schärding war sogar in Bangkok ein Thema"
Tore Macherhammer zog hinaus in die Welt, um nie mehr wiederzukehren. Nun ist er in Bangkok gelandet.
BANGKOK, DIERSBACH. Wie exklusiv berichtet, hat der 39-jährige Diersbacher im April sein bisheriges Leben an den Nagel gehängt und sich auf eine Reise ins Ungewisse gemacht. Ein halbes Jahr später spricht er über erste Eindrücke, was er vermisst und weshalb seine Entscheidung die Richtige war.
BezirksRundschau: Wie geht's Ihnen?
Macherhammer: Ich bin zufrieden, mir geht's gut.
Haben Sie den Trip noch nicht bereut?
Nein, bis jetzt sicher nicht. Das einzige was mich ein bisschen stört ist, dass ich meine Eindrücke nicht so vermitteln kann, wie ich sie erlebe. Wenn ich etwa ein Bild oder Video zeige, sieht man nur einen winzigen Ausschnitt von dem, was ich gesehen und erlebt habe. Vielleicht ist das auch gut so. Ich will schließlich niemandem eine lange Nase oder so machen.
Was war die bisher größte Herausforderung?
Die größte Herausforderung, wenn man so sagen will, war bis jetzt der zweite Tag in Bangkok, als ich vom Hotel ins Hostel umgezogen bin. Ein vier Kilometermarsch – zu Fuß. Das sollte eigentlich ganz easy sein, dachte ich zumindest. Denn auf was ich nicht dachte, waren die 30 Kilo Gepäck auf dem Rücken, das schwüle Wetter und meine beschissene Kondition. Ich war vier Stunden unterwegs und habe fünf Liter Wasser verbraucht.
Wie sehen die weiteren Pläne aus?
Zehn Tage Bangkok reichen fürs Erste. Eigentlich wollte ich schrittweise in den Süden zur Insel Koh Phi Phi. Aber das hab ich jetzt gelassen. Ich hab beschlossen, die ersten zwei Monate meines Visums für Urlaub zu nutzen. Ich treffe mich in dieser Zeit mit meinem Bruder und Freunden. Weiter hab ich nicht geplant.
Haben Sie sich das Ganze leichter vorgestellt?
Definitiv anders, und zwar viel schwerer. Solange die Zeit auf meiner Seite ist, finde ich es richtig leicht. Da wo ich nervös werde, ist die Zeit, wenn es von A nach B gehen soll.
Bei uns waren letzte Woche Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen. Haben Sie da was mitgekriegt?
Hier im Hostel in Bangkok war das auch Thema. Meine Neugier war einfach zu groß um nicht nachzusehn. Die fast blaue Landkarte von Oberösterreich zu sehen hat mir ein Lächeln entlockt.
Inwiefern?
Ich fand die Gespräche und Meinungen hier ganz interessant. Komischerweise sehe ich das Ganze aus einer etwas anderen Perspektive. Vielleicht solltet ihr mal etwas Neues ausprobieren. Wenn wir ehrlich sind, so wie es bis jetzt gelaufen ist, war damit niemand zufrieden. Sollte man da nicht mal etwas verändern oder anderes ausprobieren?
Gibt es etwas, dass Ihnen fehlt?
Mein Wasserbett – zumindest dann, wenn mein Rücken zwickt. Fehlen ist das falsche Wort. Zu meiner Familie habe ich ständig Kontakt. Ich weiß, dass es allen gut geht. Zudem habe ich meine Eltern noch einmal getroffen, bevor ich nach Thailand bin.
Von Ihrem ursprünglichen Plan, nie mehr zurückzukommen sind Sie also noch nicht abgerückt, oder?
Nein.
Fotos: Macherhammer
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