Mit dem Auto in den Urlaub: Tipps für entspanntes Reisen
BEZIRK. Lange Autofahrten können vor allem in der Urlaubszeit zur Qual werden. Verstopfte Straßen, Hitze, ungewohnte Wachzeiten durch Nachtreisen und endlos wirkende Staus – vor dem Entspannen verbringen viele Urlauber ihre Zeit erstmal total übermüdet, verspannt und gereizt in ihren Autos. Wie man mit den richtigen Entspannungs- und Lockerungsübungen trotzdem fit und wohlbehalten am Urlaubsort ankommt, verrät Erich Buchinger, leitender Physiotherapeut am Landeskrankenhaus Schärding.
Experten gehen davon aus, dass bis zu 30 Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle auf Übermüdung zurückzuführen sind. Daher ist es entscheidend, sich schon im Vorfeld Gedanken über die Wegstrecke zu machen und regelmäßige Pausen sowie Zwischenstopps mit Übernachtungsmöglichkeiten einzuplanen. Schon die ersten Anzeichen von Müdigkeit sollten ernst genommen werden. Gähnen, Blendeempfindlichkeit, brennende Augenlider, häufiges Zwinkern, Verspannungen in Schulter- und Rückenmuskulatur sowie leichte Kopfschmerzen zählen zu solchen Warnsignalen des Körpers.
Um Übermüdung zu vermeiden, ist es zudem sinnvoll, vor Reiseantritt ausreichend zu schlafen und in einer Zeit zu reisen, in der auch der Körper seine üblichen Wachzeiten hat. „Machen Sie alle zwei Stunden eine Pause von mindestens 15 Minuten und steigen Sie wenn möglich aus dem Auto aus“, rät der Experte. „Bewegung, selbst wenn es nur kleine Dehn- oder Streckübungen sind, lockern die Muskeln und heben das Aktivitätsniveau vor der Weiterfahrt.“
Dynamisch sitzen und bewegen
Auch einige kleine Übungen während der Fahrt können wahre Wunder bewirken, Verspannungen vorbeugen und die allgemeine Fitness verbessern. Wichtig ist zum einen eine optimale Sitzhaltung. Dabei sollte die Sitzlehne den Rücken von den Schultern bis hin zum Po gut abstützen und die Nackenstütze einer aufrechten Kopfhaltung nicht im Weg stehen.
Zum anderen verhilft eine zeitweilige Änderung der Sitzposition während der Fahrt dem Bewegungsapparat zu etwas Abwechslung. „Sitzen Sie ruhig mal für einen Augenblick sehr schlampig oder besonders aufrecht, drehen Sie sich ein wenig hin und her um die Brustwirbelsäule zu bewegen oder kippen Sie ihr Becken ein wenig nach vorne und zurück“, so Buchinger. Auch sekundenlanges Anspannen verschiedener Muskelpartien regt die Durchblutung an und wirkt lösend auf die verschiedenen Körperbereiche.
Trotz Stau entspannt hinterm Steuer
Sollte der unliebsame Stau dennoch nicht abwendbar sein, helfen auch hier kleine Übungen, um diese mühsame Wegstrecke besser zu überstehen. „Um die Wirbelsäule zu entlasten, heben Sie Ihren Kopf Richtung Autodach oder drücken Sie ihn gegen die richtig eingestellte Kopfstütze“, rät der Physiotherapeut. Solange die Verkehrslage es zulässt, ist es auch sinnvoll, beide Hände an das Autodach zu heben und dabei den Rücken zu strecken. Dabei tief einatmen, die Position halten und nach wenigen Sekunden wieder loslassen. Ähnlich empfehlenswert ist auch das Ausstrecken der Beine. Alle Muskeln einschließlich Gesäß anspannen, durchatmen, halten und wieder loslassen.
Genügend trinken
Ebenso entscheidend bei langen Autofahrten ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Dafür eignen sich vor allem Vitaminspender, wie beispielsweise Karotten- oder Orangensaft sowie stilles Mineralwasser als Durstlöscher. In punkto Essen gilt die Faustregel: kalorienarm, vitalstoffreich und zudem leicht essbar.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.