Geburtstagsparty mit Gregor Meyle

Hat sich Gregor Meyle seit seinem Erstauftritt 2008 in Stainz inhaltlich verändert? Wohl nicht. Unverändert gab er sich kämpferisch in seinen Liedern, sparte heiße Themen nicht aus und stellte Mensch-Sein in den Vordergrund. Auch der frisch gewonnene Ruhm nach dem TV-Format "Sing' meinen Song" ließ ihn natürlich bleiben. Mehr noch: Er persiflierte seine früheren Auftritte, bei denen er jeden einzelnen Besucher persönlich kannte. Die Schattenseiten eines Popstars nahm er lächelnd in Kauf: täglich um ½ 11 Uhr aufstehen, Geld auf dem Konto haben, sechs Monate Aufenthalt in Südafrika durchstehen.
Noch eine Eigenschaft hat Gregor Meyle nicht verlernt: das Publikum in seine Show einzubeziehen. Die Besucher ließen das sehr gerne mit sich geschehen. „Ich treibe hinaus auf das offene Meer“ lautete die musikalische Vorgabe, die mit einem breiten Finger schnippen quer durch den Saal erwidert wurde. Beim Song „Hier spricht dein Herz“ sangen die Besucher sogar ganze Textpassagen mit. Ein Zustand, der nur vom Titel „Ganz normale Leute“ getoppt wurde, als der bärtige Sänger seinen Gegenübern auf den Stehplätzen ein höchst anstrengendes O-oh-o-ho abverlangte.
Der 36-Jährige wagte einen Sidestep auch zu Opus und „Life Is Life“ und fand wiederum ein textsicheres Publikum („Na-na-na-na-na“) vor. Überhaupt die Steiermark: „Sing‘ meinen Song“-Partner Andreas Gabalier, den er in Graz besuchte, fand er sehr identisch, da selbst die Sessellehnen mit der Inschrift „Volksrocknroller“ versehen waren. Ein Ansingen von „So liab hob i di“ zeigte, dass die Besucher auch Gabalier-sattelfest waren.