Pfarrerwahl in Voitsberg

Robert Eberhardt bewarb sich als Evangelischer Pfarrer in Voitsberg. | Foto: KK
  • Robert Eberhardt bewarb sich als Evangelischer Pfarrer in Voitsberg.
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Pfarrstellen werden in der Evangelischen Kirche nicht einfach neu besetzt, sondern es werden ein Anforderungsprofil und die Pfarrstelle ausgeschrieben. Die Bewerber werden, salopp gesagt, zu einem Casting eingeladen. Danach stimmt die Gemeinde ab, wer ihr neuer Pfarrer sein soll. Genau das geschieht nun am Sonntag, dem 31. Mai, in Voitsberg.
nachdem sich die Pfarrerin der Evangelischen Kirche in Voitsberg, Fleur Kant, nach der Geburt ihres zweiten Sohnes eine Auszeit aus dem Pfarrberuf zu nehmen, wurde die Pfarrstelle frei. Anders als in der römisch-katholischen Kirche, wird in der Evangelischen Kirche der Pfarrer nicht von einer höheren Hierarchiestufe bestimmt, sondern demokratisch gewählt.
Dazu wurde von den Verantwortlichen in Voitsberg - dem sieben-köpfigen Prestyterium oder Ältestenrat - ein Anforderungskatalog erstellt, was der neue Pfarrer oder die neue Pfarrerin können bzw. leisten muss. Im Februar erfolgte die offizielle Ausschreibung und bis 17. Mai hatten Pfarrer und Pfarrerinnen die Gelegenheit, sich um die Pfarrstelle zu bewerben.
Die weitere Vorgangsweise sieht einen Probegottesdienst der Bewerber vor, der eine Fragen- und Antwortenrunde der Gemeindemitglieder folgt. Hier dürfen alle mitreden und Fragen stellen. Aus den Antworten der Ragenrunde ergibt sich ein Bild des Bewerbenden. Dieses Bild wird in die Beratschlagung der 21-köpfigen Gemeindevertretung mit hineingenommen. Diese Vertretung entscheidet, welcher Kandidat in Betracht käme. Wenn der gewählte Kandidat die Wahl annimmt, ist er der neue Pfarrer von Voitsberg.
Am 31. Mai wählen die Evangelischen also nicht nur politisch den neuen Landtag mit, sondern bestimmen auch über den neuen Pfarrer. Mit Robert Eberhardt sich ein erfahrener Pfarrer beworben und hat somit gute Chancen, spätestens per 1. September 2015 für vorerst zwei Jahre der erste Pfarrer nach zuletzt drei Pfarrerinnen der Evangelischen in Voitsberg zu werden.
Der 54-jährige gebürtige Grazer ist Vater von vier Söhnen zwischen 23 und 34 Jahren, ist derzeit Pfarrer im kärntnerischen Radenthein und wechselte nach seinem Studium der Evengelischen Theologie in Wien und Tübingen und Pfarrstationen in Oberschützen, Gaishorn, Bad Ischl, Hartberg und Pörtschach für vier Jahre als Immobilienmakler und Betreiber einer Frühstückspension in die "freie Wirtschaft", um als Seelsorger die Menschen in der Arbeitswelt und deren Sorgen Probleme besser verstehen zu können. Vor Radenthein war er noch in Villach und Friesach. Er sieht seine Stärken in der Predigt, der Musik sowie in der Seelsorge, vor allem in Krisensituationen. Bis 2001 leitete er die Notfallsseelsorge in der Steiermark.

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