Von kalten Güssen und dem Zugang zur Kunst
Hubert Brandstätter: Direktheit und Mensch sein in allen Facetten, ob Kunst oder privat.
Tischgespräch der besonderen Art: In der WOCHE-Serie bitten wir unternehmerische Menschen unseres Bezirks zum Gespräch. Diesmal mit dem Weizer Hubert Brandstätter, Leiter der Kunstschule KO in Weiz, selbst leidenschaftlicher Maler und Künstler.
WOCHE: Wie würden Sie sich als Hubert Brandstätter kurz beschreiben?
Hubert Brandstätter: Menschlich, einfach und direkt. Ich denk mir, dass mir meine Mitmenschen sehr wichtig sind.
Wie erklären Sie anderen bzw. wie schaffen Sie für nicht Kunstinteressierte Zugang zu dieser Materie?
Durch Anschauung und Erklärung. Hängt auch von der Offenheit desjenigen ab und wie sich ein Mensch dafür interessiert.
Seit wann leiten Sie die Kunstschule KO, woher stammt der Name, welchen Zugang bietet diese?
Ich leite diese seit der Gründung, seit acht Jahren gemeinsam mit Susanna Bodlos-Brunader. Der Name KO – Kunstordination stammt daher, weil wir anfangs in der Ordination von Dr. Thalhammer waren und uns somit für K wie Kunst und das O dazu, wie Ordination, entschieden. Wir wollen der Kunst in der Öffentlichkeit mehr Raum geben, diese aus der elitären Ecke herausholen.
Wir führen hier Kinder- und Erwachsenengruppen sowie Mappenklassen für die Ortweinschule und Akademie, Bereiche die von Universitäten nicht erfasst werden. Zudem kann man auch Räumlichkeiten anmieten. Ausführlicheres gibt es da auf unserer Homepage www.atelier-ko.at
Welch Ziele werden verfolgt?
Ein erstes Erkennen, was ist Kunst überhaupt. Vermittlung der theoretischen und praktischen Verhältnisse. Es geht nicht darum, schnell ein Bild zu haben, sondern um Inhalte. Menschen sollen selbstständig arbeiten können, Einblick in das Kunstfeld bekommen. Wir führen auch viele Projekte mit Schulen durch.
Was ist Kunst für Sie?
Menschliche Gegenposition zur stark materiell orientierten Welt. Ein außersprachlich, geistiger Gegenpol dazu. Leider ist der Kunstmarkt in Österreich wenig ausgeprägt. Alleine Ateliers zu unterhalten ist teuer.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Mitmenschen?
Ehrlichkeit und Klarheit.
Was ist für Sie am Frühstückstisch das Wichtigste?
Tee und Marmeladebrot. Marmelade mach ich selber gemeinsam mit meiner Frau.
Ihr größtes Talent?
Empathie und Hochsensibilität.
Lesen Sie gerne?
Ja, unglaublich. Ich sammle alte Bücher. Am liebsten lese ich welche aus der Zeit vor dem 19. Jahrhundert. Hab eine Vorliebe für Sachbücher und diese sind aus jener Zeit viel ausführlicher.
Thema Gesundheit?
Seit heuer gebe ich diesem Thema Raum. Tägliche kalte Güsse mit dem Gartenschlauch und Umstellung auf vegetarisches Essen haben einiges bewegt.
Ihr persönlicher Leitfaden im Leben?
Sein
Steckbrief
Hubert Brandstätter ist am 18. Mai 1959 geboren. Verheiratet mit Gattin Waltraud und Vater einer Tochter ist er in Weiz/Preding wohnhaft. Er besuchte die Grundschulen in Weiz, Einzelhandelskaufmann, als Polizist in Wien, bis 1991 im Personalbüro der Elin in Weiz. Danach endgültige Entscheidung für die Kunst. Daneben auch einige Jahre Bademeister. Leiter zahlreicher Kunstseminare und Schulprojekte. Mehrmals Gastlehrer in der Kunstschule Offenberg.
Hobby außer Kunst: Suchen von Mineralien mit großer Hingabe, Wandern, Gartenarbeit.
Wordrap
Hubert Brandstätter, der Leiter der Weizer Kunstschule KO in unserem WOCHE-Wordrap über...
...Farben – für mich immer
ein Erlebnis
...Bekleidung – einfach
...Steine – sind entspannend, diese kommunizieren mit mir, dabei vergesse ich alles andere.
Das ist jetzt nicht im esoterischen Sinn gemeint, sondern außersprachlich.
...Kirche – dem Buddhismus zugetan
...Essen – vegetarisch seit Mai diesen Jahres und ich komm damit gut zurecht
...Familie – das ist meine Heimat
...Spiritualität – buddhistische Einstellung
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.