Eier, die am Gründonnerstag gelegt werden
Genannt werden sie Antlass-Eier und gelten als als Segensbringer sowie Abwehrzeichen.
LUNGAU. Im Mittelalter nannte man den Gründonnerstag "Antlasstag". Darauf weist die Servicestelle Lungauer Volkskultur auf ihrer Homepage hin. Das Wort Antlass stammt demnach von antlâz, Ablass, Nachlass von Sündenstrafe; es bedeutet Erlass, Entlassung aus der Busse, Vergebung der Sünden. Aus dieser Zeit soll auch der Brauch des Eierzinses stammes, der Jahressteuer, welche die Pächter am Gründonnerstag an ihre Grundherren entrichten mussten. Mit dem letzten Ei – es hieß Antlass-Ei und war damals rot eingefärbt – war die Schuld getilgt.
Zum Segen, zur Abwehr
Noch heute nennt man Eier, die just am Gründonnerstag gelegt werden, Antlass-Eier. Sie gelten als als Segensbringer und Abwehrzeichen. Die Antlass-Eier werden vielfach speziell für die Speisenweihe und den Verzehr am Ostersonntag verwendet. Auch den Patenkindern werden sie geschenkt. Wie Lungauer Volkskultur weiter erläutert, sollen Antlass-Eier Mensch und Vieh vor Krankheit schützen, Haus und Hof vor Blitzschlag, Hagel, Muren, Lawinen, Hochwasser, Brand und jeglichem Unglück. Die Schalen geweihter Antlass-Eier werden entweder verbrannt oder den Hühnern gegeben, damit sie fortan gut legen beziehungsweise vom Hühnerhabicht verschont bleiben.
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