Schmidgasse
Josefstädter Anrainerin empört über geplante Bodenbemalung
- Ein Teil der Gasse ist eine Wohn- und Spielstraße.
- Foto: Matthias Pandrea/MeinBezirk
- hochgeladen von Matthias Pandrea
Eine geplante Bodenbemalung der Schmidgasse sorgt für Ärger und Unverständnis bei einer Anrainerin. Die Bodenbemalung soll im Frühjahr 2026 umgesetzt werden.
WIEN/JOSEFSTADT. „Die Gasse ist perfekt, wie sie ist“, sagt eine Anrainerin, die seit mehr als zwanzig Jahren in der Schmidgasse lebt. Für sie ist der kleine Straßenzug eine der wunderschönsten Gegenden Wiens. Es sei ein Ensemble, das durch seine historische Atmosphäre besticht. Genau dort soll nun ein Bodenmuster entstehen. Diese Idee stammt aus dem Grätzllabor Josefstadt.
Die Anrainerin erfuhr davon nach eigenen Angaben „nur durch Zufall“, weil ein kleines Plakat „irgendwo um die Ecke“ hing. Für sie ist die Sache klar: Die geplante Bemalung sei „scheußlich und nicht notwendig“ und passe überhaupt nicht in die Umgebung. Sie sagt: „Ich sehe darin überhaupt keinen Nutzen.“ Vor allem kritisiert sie, dass die Bewohner nicht von Beginn an informiert worden seien. Dass es bereits Förderzusagen gab, habe sie erst später erfahren.
Autos fahren schnell durch
Das Grätzllabor beschreibt den Hintergrund anders. Die Bemalung sei eine Idee aus der Agendagruppe "ACHTsames Straßenleben", die sich laut eigenen Angaben seit Längerem mit Barrierefreiheit und Sicherheit beschäftigt. Der betroffene Abschnitt sei eine Wohn- und Spielstraße, in der nur in Schrittgeschwindigkeit gefahren werden dürfe. Dennoch würden etliche Autos zu schnell durchfahren, was für Menschen mit Kinderwagen oder Rollstuhl ein Problem sei.
- Die Anrainerin hätte das Plakat aus Zufall entdeckt.
- Foto: z.V.g.
- hochgeladen von Pia Rotter
Die Bemalung solle das Bewusstsein schärfen, dass Fußgänger die Fahrbahn benutzen dürfen. Wie das Muster am Ende aussehen soll, sei offen und solle gemeinsam mit der Nachbarschaft besprochen werden. Ein Termin steht noch nicht fest, so das Grätzllabor. Bei einem Termin am 20. November wurde allerdings bereits ein erster Entwurf präsentiert. Bei diesem Termin war auch die Anrainerin vor Ort.
Umsetzung im Frühjahr
"Die Kosten sind abhängig von Quadratmetern an Farbfläche. Die Förderstelle hat Kosten in der Höhe von 15.000 Euro bewilligt", heißt es vom Grätzllabor. Die Finanzierung erfolgt aus dem Grätzllabor-Budget. Dieses wird zu je 50 Prozent vom Bezirk und der Stadt Wien gefördert, lässt die Bezirksvorstehung gegenüber MeinBezirk wissen.
Die Anrainerin bleibt dennoch skeptisch. Sie meint, dass ältere Menschen durch Muster irritiert werden könnten. Auch die Kosten stören sie: „In Zeiten, in denen überall gekürzt wird, frage ich mich, wozu man Geld dafür ausgibt.“ Zudem habe sie bereits mit mehreren Anrainern gesprochen, die sich ebenfalls gegen die Bemalung aussprachen. "Die Gasse solle bleiben, wie sie ist", schließt sie ab.
Aus dem Büro der Bezirksvorstehung heißt es: "Die Projektgruppe ´ACHTsames Straßenleben´ hat bereits erste Projektideen ausgearbeitet, eine davon ist die Straßenbemalung in der Schmidgasse. Da die Kennzeichnung als Wohnstraße von einigen Autofahrerinnen und Autofahrern immer wieder missachtet wird, soll die Straßenbemalung die Nutzung als Wohnstraße fördern." Zudem lässt man wissen, dass die Umsetzung des Projekts für Frühjahr 2026 geplant ist.
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