Münzbach
Bürgerinitiative "Birke" gegen Kloster-Verkauf
Bürgerinitiative: Altes Kloster soll in Gemeindebesitz bleiben – Diskussion am 20. Jänner in Gemeinderat.
MÜNZBACH. Gegen den Verkauf des ehemaligen Dominikanerklosters an einen Investor stellt sich die "Bürgerinitiative zur Rettung des Klostereigentums" (kurz: "Birke"). "Natürlich ist es uns bewusst, dass die Sanierung des Klosters ein 'großer Brocken' für das Gemeindebudget sein wird. Daher sollte das Vorhaben gut geplant und Schritt für Schritt angegangen werden. Nachdem das Problem seit knapp 30 Jahren mit der Ausnahme der Dachsanierung immer wieder zur Seite geschoben wurde, darf es jetzt auf ein weiteres Jahrzehnt auch nicht ankommen", sagt Johanna Trauner. Die Gemeinde würde aufgrund des Wachstums ohnehin Platz brauchen. "Im Idealfall sollten Räume, die für die Öffentlichkeit gebraucht werden, mit einer Teil-Revitalisierung des historischen Gebäudes verknüpft werden. Etwa Vereinsheime, Bibliothek, Mehrzwecksaal, Kindergarten, Schule und so weiter. Denkbar wäre auch die Schaffung von Wohnraum bzw. die Bereitstellung von Geschäftsflächen für mögliche Gewerbebetriebe. Jedenfalls aber sollte die historische Bedeutung des Klosters mit einer Sanierung und zukünftigen Nutzung entsprechend gewürdigt werden." An den Gemeinderat wurde ein Antrag gestellt, die Verkaufsabsichten einzustellen. Das Thema wird in der Sitzung am 20. Jänner, 19.30 Uhr, behandelt.
Pfarre gegen Investor-Plan
Der Hintergrund: Die Gemeinde will das ehemalige Dominikanerkloster an einen Investor aus der Region verkaufen. Das sollte im Gesamtpaket mit Gründen und Pfarrhof geschehen, die im Besitz der Diözese stehen. Eine Projektgruppe wurde eingesetzt, bis Herbst hätte das Konzept für eine Nachnutzung stehen sollen. Der mögliche Investor legte im April einen Entwurf vor. Dieser sieht unter anderem vor, am ehemaligen Sinnepark-Areal Wohnungen und Herbergen für mehrere Hundert Menschen zu schaffen. Für dieses Projekt erteilte der Pfarrgemeinderat dem Verkauf von Pfarrpfründen keine Zustimmung, weil es mit dem Pastoralkonzept nicht vereinbar sei. Auch der Ortsbildbeirat des Landes OÖ hat empfohlen, die Investor-Pläne zu überdenken. Pfarrgemeinderats-Obmann Andreas Kragl: "Beim vorliegenden Projekt spielt das Kloster eher einen Randbereich. Wir sind nun leider so klug als wie zuvor, stehen bei Null.” Deshalb wurde die Gemeinde gebeten "an einer Vision für die nachhaltige Nutzung des Klostergebäudes zu arbeiten". Kragl: "Unser Wunsch ist, dass das Kloster in öffentlicher Hand bleibt. Ich sehe es positiv, dass sich in der Bevölkerung etwas tut, die Bürgerinitiative 'Birke' ist zu begrüßen."
In einem zweiten Antrag äußert die Initiative "Birke" Bedenken am Neubau des Musikheims am bestehenden Standort – ein Wunsch des Musikvereins. In erster Linie, weil es dort an Platz fehle.
Das sagt der Ortschef
Bürgermeister Josef Bindreiter (VP) sagt: "Ich habe die Fragen auf die Tagesordnung zur Gemeinderatssitzung genommen. Das beweist, dass wir das Anliegen ernst nehmen." Inhaltlich verweist der Ortschef auf den 20. Jänner: "Ich nehme die Meinung des Gemeinderats nicht voraus, bei der Sitzung wird öffentlich darüber diskutiert." Er hält auch eine öffentliche Veranstaltung zu dem Thema für sinnvoll. Bei dem Projekt seien Gemeinde und Pfarre "in der Vorbereitungsphase", es gebe eine "sehr gute Gesprächskultur". Einen Grundsatzbeschluss, dass an einen Investor verkauft werde, gebe es nicht.
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