Abschied als AVB-Geschäftsführer
Kropfreiter über sein letztes, ganz persönliches Programm in der Pölz-Halle

Johann Kropfreiter ist seit 1987 Geschäftsführer der Amstettner Veranstaltungsbetriebe.
  • Johann Kropfreiter ist seit 1987 Geschäftsführer der Amstettner Veranstaltungsbetriebe.
  • hochgeladen von Thomas Leitsberger

Der scheidende AVB-Geschäftsführer Johann Kropfreiter spricht über sein letztes, ganz persönliches Programm.

AMSTETTEN. Die Pölz-Halle startet am 19. September in die letzte Saison, deren Programm Sie erstellt haben. Ist es persönlicher als die Vorgängerprogramme?
JOHANN KROPFREITER: Es schwingt ein gewisses Abschiednehmen mit – etwa bei den Kabarettisten. Jedes Mal, wenn Josef Hader zu uns ins Haus kommt, stehen wir auf der Seitenbühne und der Josef sagt: Kannst du dich noch erinnern, wie wir zwei hier angefangen haben? Am 3. Oktober kommt er und spielt trotz seines engen Terminkalenders. Viktor Gernot gastiert am 2. Oktober, ich kenne ihn seit 30 Jahren. Im Spielplan finden sich aber auch Programme, die lange auf meinem Plan standen, aber nicht verwirklicht wurden, wie zum Beispiel die Wiener Tschuschenkapelle. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich jemals einen Liederabend gemacht habe. Darum kommt am 12. Oktober Angelika Kirchschlager mit Robert Lehrbaumer.

Was unterscheidet das Publikum von heute mit jenem von vor 30 Jahren?
Es gibt eine große Veränderung. Früher waren die Abo-Reihen mit Abonnenten bis zu 95 Prozent ausgelastet. Das gibt es heute nicht mehr. Man muss sich um sein Publikum intensiver bemühen. Die Programmauswahl wurde dadurch schwieriger. Ich muss mir überlegen, warum genau dieses Stück gerechtfertigt ist. Früher war es möglich, mehr auszuprobieren.

Was unterscheidet das Programm?
Das Grundkonzept ist ähnlich dem Vorjahr. Das Gesamtprogramm hat im Bereich Kabarett eine Ausweitung erfahren. Die größte Herausforderung lag an der Ausgewogenheit.

Was ist Ihr persönliches Fazit nach drei Jahrzehnten als Geschäftsführer der Amstettner Veranstaltungsbetriebe (AVB)?
Für mich war mein Beruf immer Berufung! Ich war zuvor bei Umdasch im Export tätig und habe viele Monate im Ausland verbracht. 50 Reisen führten mich in den Irak, etwa 20 nach Saudi Arabien. Da gab‘s aber noch viele weitere in den Nahen Osten, Bulgarien oder nach England. Beim privaten Einkauf musste mich meine Frau meist daran erinnern, dass wir nicht wegen der Ladeneinrichtung, sondern wegen der Ware gekommen sind. Geschäftseinrichtungen waren damals meine Welt. Mitte der 80er-Jahre wurde mir jedoch bewusst, dass exzessives Berufsreisen und Familiengründung nicht zusammengehen.

Warum dann der Wechsel in den Kulturbereich?
Meine Eltern sind mit uns schon im Kindesalter ins Linzer Landestheater gefahren. Mein Onkel, Augustinus Franz Kropfreiter, war ein grandioser Organist auf der Brucknerorgel in St. Florian. Bereits als Vierjähriger war ich zum Beispiel bei Orgelkonzerten mit dabei. Kultur war Bestandteil meines Lebens. Durch die vielen Auslandsreisen und ständiges Weg-sein kam es zum „Kulturstopp“. Der Wunsch, ins Kulturmanagement zu wechseln, keimte in mir. Als dann der Posten bei der AVB ausgeschrieben war, wusste ich, dass dies eine Chance wäre. Mit der gleichen Begeisterung, mit der ich früher Ladeneinrichtungen gemanagt habe, bin ich seit 33 Jahren für die AVB tätig. Ich bin scheinbar kulturinfiziert. Diese Begeisterung dürfte das Publikum auch spüren.

Was wird am meisten fehlen?
Das weiß ich noch nicht so richtig. Der übervolle Terminkalender wird es jedoch nicht sein. Vielleicht kann ich dann als Besucher befreiter in die Pölz-Halle gehen. Veranstaltungen im eigenen Haus bedeuten ja auch Stress. Und als Tischlermeister sehe ich zu Hause ununterbrochen kleine Baustellen, wo ich Hand anlegen sollte. Da kommt sicher einiges auf mich zu. An vorderster Stelle steht jedoch auch, dass ich mit meiner Frau mehr reisen möchte. Sie musste durch meine „Berufung“ in den letzten drei Jahrzehnten doch auf einiges verzichten. Ich lasse es ganz einfach auf mich zukommen. Auf den Abgang bin ich jedenfalls vorbereitet. Der Pensionsschock sollte mir erspart bleiben. Man muss auch loslassen können! Interview: Leitsberger

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