Amstetten/Waidhofen
Interview mit Buchautorin: Stress und die Kraft in uns
Mentaltrainerin Karin Schaurhofer aus Amstetten im Interview über Erst Hilfe bei Stress, mentale Kraft und ihr neues Buch.
Wie sind Sie Mentaltrainerin geworden?
KARIN SCHAURHOFER: Ich habe in meiner Arbeit als Shiatsu-Therapeutin die Ursachen der Beschwerden gesucht, und auch die Zusammenhänge von Emotionen, Gefühlen und Schmerzen im Körper erforscht. Und habe seit nun mehr als 30 Jahren Erfahrung in der Arbeit mit Menschen, und Körper, Geist, Seele studiert.
Wie sie in Zusammenhang stehen und alles mit allem verbunden ist.
Dadurch bin ich an einen Punkt gekommen, wo ich merkte, ich brauche noch mehr Werkzeuge, um den Menschen die psychosomatischen Zusammenhänge besser aufzeigen zu können.
So habe ich bei Kurt Tepperwein dann eine Ausbildung zur Dipl. Mentaltrainerin und Seminarleiterin gemacht. Durch die Arbeit mit den Schmerzen und Problemen jedes einzelnen Menschen, ob im Körper, oder der Seele, kam ich immer wieder an den Punkt, dass der Ursprung des Leidens sehr oft in unserer gedanklichen Ausrichtung liegt. Und die Macht der Gedanken können wir einsetzen, um unser Leben in eine schönere und bessere Richtung zu verändern. Und gebe nun auch Vorträge und Seminare zu diesem Thema.
Um was geht es in Ihrem Buch?
In meinem Buch geht es um das Erkennen, dass wir oft noch negative Glaubenssätze in uns haben, die uns blockieren und nicht frei fühlen lassen. Wir sind jahrelang in unserer Kindheit und Pubertät geprägt worden von Erziehung, Umfeld, Politik, Regierung, Gesellschaft, Kirche, Schule usw. und wurden so geformt zu einem Menschen, der seine eigenen Bedürfnisse oft zurückstellten musste, um in der Familie und in der Gesellschaft akzeptiert zu werden.
So wurden die Intuition, die innere Stimme, überdeckt mit Angst, Verunsicherung, und wenig Vertrauen in die eigene Kraft zur Gestaltung des Lebens. Doch sie liegt in uns, die eigene Schöpferkraft, die wir nutzen können, um unser Leben selber zu gestalten. Jeder ist seines Glückes Schmied.
Wir haben die mentale Kraft in uns, über Situationen in unserem Leben eine neue Sichtweise zu bekommen, wenn wir uns dafür öffnen können.
Bereit sind, unser Mindset zu überprüfen und eventuell zu verändern, was nicht mehr stimmig ist.
Da ich selber sehr sensibel bin, gebe ich in diesem Buch außerdem noch viele Tipps, wie Personen mit einer feinen Wahrnehmung, Sensibilität und Sensitivität in ihrem Alltag besser umgehen können.
Ich war selber an einem Tiefpunkt in meinem Leben, in einer schweren Lebenskrise. Wo ich aus einer gewaltsamen Beziehung ins Frauenhaus geflohen bin, und damals alles verloren habe. Kein Job, kein Einkommen, keine Wohnung. Fast ein Jahr lang konnte ich nicht arbeiten, da ich einige Knochenbrüche am Körper hatte und Operationen brauchte.
Ich möchte den Menschen zeigen, dass wir alle die Kraft haben, unser Leben zu verändern, auch wenn wir an einem Tiefpunkt angelangt sind, so wie ich damals.
Zu diesem Zeitpunkt meiner tiefen Krise habe ich angefangen mich mit Spiritualität auseinander zu setzen. Spiritualität bedeutet für mich, mir bewusst zu werden, wer ich bin, was meine Seele ausmacht und Bewusstsein ist. Und es war mein Erwachens-Moment.
Da ich in der Arbeit mit Menschen immer wieder Bilder und Geschichten aus ihrer Kindheit wahrnehmen konnte, habe ich mich auch noch mehr mit diesen feinen Eingebungen beschäftigt und in der Schweiz noch eine Ausbildung gemacht, wo ich lernte, mit diesen Wahrnehmungen besser umgehen zu können.
Ich bin überzeugt, dass es einen Seelenplan gibt, und wir gewisse Erfahrungen und Aufgaben uns für dieses Leben vorgenommen haben.
In diesem Buch schreibe auch über diese Erfahrungen, die ich in dieser Zeit mit den höheren Mächten gemacht habe, wo ich angefangen habe, an diese Kraft zu glauben, dass wir unterstützt und geführt werden. Und wie sich mein Leben dadurch von der Körpertherapeutin zur Mentaltrainerin und zum Medium verändert hat.
Womit kämpfen die Menschen der Region ganz besonders?
Die meisten Menschen, die zu mir kommen, fühlen sich Personen und Situationen im Außen oft machtlos ausgesetzt. Viele glauben, sie haben keine Wahl, sie fühlen sich ohnmächtig. Das führt zu großem Stress, und unterbewusst auch angestauter Wut.
Ein weiterer Punkt ist, dass viele sehr sensibel sind, doch übergehen sie diese Symptome, um nicht anzuecken, oder als schwierig zu gelten, was zu weiteren Stresssymptomen im Körper und Nervensystem führt. Sie kennen ihre eigenen Bedürfnisse nicht, und haben Probleme, Grenzen zu setzen, und ein klares Nein auszusprechen.
Wenn ich die Menschen frage: „was möchtest du wirklich im Leben?“ zählen sie mir alles Mögliche auf, was sie alles nicht möchten. Doch kaum jemand weiß, was er sich tief im Herzen wünscht, wonach sich seine Seele sehnt.
Und das ist ein großes Problem, weil es zu einer Dauer-Unzufriedenheit führt. Weil die Menschen mit materiellen Dingen nur kurzfristig befriedigt sind und nur kurze Zeit Glücksgefühle erleben. Die meisten Menschen haben nicht gelernt, was sie wirklich innerlich erfüllt und was sie tun können, um dorthin zu kommen.
Haben Sie ein paar "Erste-Hilfe"-Tipps zur Stressbewältigung?
1. Sich jeden Tag Zeit für sich einzuplanen, und wenn es nur eine Stunde abends im Bad ist. Um sich wieder zu entspannen, von all den Anforderungen, die von Außen kommen. Um zur Ruhe zu kommen und auch um zu reflektieren, was gut war, und was verändert werden möchte. Eventuell es auch aufzuschreiben. Denn das ist der erste Schritt, es von den Gedanken in die Materie zu bringen.
2. Etwas zu finden, was gut an diesem Tag war, hilft uns in die Dankbarkeit zu kommen. Je mehr wir das machen, desto mehr erkennen wir die kleinen Geschenke im Leben. Denn dort, wo wir unsere Aufmerksamkeit hinbringen, fließt unsere Energie hin und zieht wieder Ähnliches in unser Leben. Das ist das Resonanzgesetz.
3. In akuten Stressmomenten tief durchatmen. Sich eine kurze Pause geben, um sich wieder mit dem Körper und dem Atem zu verbinden. Das geht notfalls auch auf der Toilette. Durchatmen, und versuchen, den Atemfluss wieder gleichmäßig ins Fließen zu bringen. Das beruhigt automatisch das vegetative Nervensystem und holt uns innerhalb kurzer Zeit vom Außen wieder weg, hin zu uns selbst, in unseren Körper. Es erfordert etwas Übung, aber es ist wie ein Training, und wird mit der Zeit immer leichter.
4. und als Abschluss möchte ich alle ermutigen, mutiger zu werden, ehrlich zu sein, zu sich selber und zum Gegenüber. Sich nein sagen zu trauen, wenn sich etwas nicht gut anfühlt. Denn ansonsten sagen wir JA zum anderen, und Nein zu uns selber, und betrügen so aber unser Herz. Das führt unterbewusst wieder zu Unfrieden und Ärger in uns.
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